28.09.2011 - 11.03.2012
Für Beethoven, der als freischaffender Komponist dringend auf Protektion und Einnahmen aus seinen Kompositionen angewiesen war, war die Wahl von Widmungsträgern von großer Bedeutung. Gerade auch bezüglich der Vermarktung seiner eigenen Werke war ihm sein Lehrer Joseph Haydn leuchtendes Vorbild. Beethoven beförderte über seine Widmungen gezielt gesellschaftliche Kontakte, die für seine Karriere wichtig waren. Schon die Widmung des zweiten gedruckten Werkes überhaupt, den sog. Kurfürstensonaten des damals 12-jährigen Beethoven, trug wesentlich zu seiner Festanstellung am Bonner Hof bei. Die Wahl der Widmungsträger blieb für Beethoven zeitlebens wichtig. Er profitierte von der zunächst exklusiven Nutzung für einen bestimmten Zeitraum, die er seinen Mäzene vorab einräumte, oder er hoffte auf mehr oder minder wertvolle oder zumindest prestigeträchtige Geld- oder Sachgeschenke der Widmungsträger. Dieser kulturhistorisch und soziologisch interessante Aspekt soll einem breiten internationalen Publikum vor Augen geführt werden.