Eine Familie sammelt die Reste eines abgerissenen Treppengeländers. Drei Mädchen mit Kippe und Minirock verkaufen die Zeitschrift „Keule“ am Mariannenplatz. Ein Mann schaut von einem Trümmerberg herunter. Kinder rennen selbstbewusst durch die Straßen. Die Projektgruppe im Rauch-Haus diskutiert. Arbeitsmigrant*innen, Alternativszene, Kinder, Alteingesessene: alle Wege treffen sich in Kreuzberg am Anfang der 1970er Jahre – im Schatten der Abrissbirne und vor der Kamera von Jutta Matthess. Die geplante „Kahlschlagsanierung“ im Bezirk sorgte für günstige Mietverträge „bis zum Abriss“ und eröffnete damit Freiräume, die es sonst in der Bundesrepublik nirgendwo gab. Zum ersten Mal wird eine Auswahl von 30 Bildern von Jutta Matthess im FHXB Museum gezeigt.