Die Stadt Jaffa ist ein Knotenpunkt der Menschheitsgeschichte – wirtschaftlich, kulturell, politisch und religiös. Jaffa gilt als einer der ältesten Häfen der Welt und seine Bedeutung spiegelt sich in biblischer, osmanischer und moderner Zeit wider. Zu allen Zeiten war Jaffa ein Transport- und Verkehrszentrum im Mittelmeerraum.
Der Hafen von Jaffa hatte ehemals eine zentrale Funktion, vergleichbar mit großen Flughäfen heutiger Zeit. Seit seiner Gründung war er wichtiger Anlegeplatz für Reisende und Umschlagsplatz für Güter aller Art. Er diente als Ort des Austauschs von Wissen, Informationen, kulturellen und religiösen Eigenheiten.
Die Stadt Jaffa ist außerordentlich bedeutsam für das Christentum und dessen Verbreitung, aber auch für das Judentum und den Islam. Pilger, insbesondere jüdische und christliche, gingen durch die Stadt, die für lange Zeit moslemisch geprägt war. Noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war die Silhouette Jaffas vom Meer aus der erste Blick von Einwanderern nach Israel.
Über Jaffa kamen unter wechselnder politischer Herrschaft Reisende in den südlichen Teil des östlichen Mittelmeerraums. Es begegneten sich Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen, die sich ansiedelten und Jaffa zu einem frühen Ort der interkulturellen Begegnung werden ließen. Hier lebten verschiedene Kulturen nebeneinander und gleiche Interessen führten zur Zusammenarbeit von Gruppen, die im allgemeinen Geschichtsbild als rivalisierend erscheinen.
Die Sonderausstellung vermittelt diese Themen mit Hilfe der biblischen und außerbiblischen Geschichten und Mythen, die mit Jaffa verbunden werden. Dazu gehören der Mythos von Perseus und Andromeda, die biblische Erzählungen um den Propheten Jona und Petrus auf dem Dach von Simon dem Gerber.
Die jüngste wissenschaftliche Erforschung Jaffas durch ein internationales Projekt unter israelischer, amerikanischer und deutscher Beteiligung hat gezeigt, dass sich dort, wie sonst an nur wenigen Orten, interkultureller und interreligiöser Austausch im Laufe der Jahrtausende alten Geschichte zeigen lässt.
Dokumentiert durch archäologische Exponate, kulturgeschichtliche Objekte und Schriftdokumente werden die spannungsreichen Begegnungen lebendig dargestellt. Es sind Themen, die Menschen auch heute bewegen und deren Herausforderung die Ausstellung thematisiert: Wie können wir heute religiöse und kulturelle Vielfalt leben?