19.11.2011 - 05.02.2012
Luke Fowler (*1978, lebt und arbeitet in Glasgow, GB) arbeitet überwiegend mit dem Medium des Films. Seine Filminstallationen brechen mit den klassischen Ansätzen des dokumentarischen Films und deren Präsentationsweisen. Teils in Vergessenheit geratene Geschichten, experimentelle Ideen und Ideologien stehen genauso im Zentrum von Fowlers Filmen wie die historischen und medialen Bedingungen des Films sowie das Verhältnis von Ton und Bild.
In seinen Filmen und Installationen erweitert Fowler die Konventionen der Dokumentation um strukturelle Elemente und Präsentationsformen des Experimentalfilms. Aus der Kombination von selbst gedrehten Aufnahmen an Originalschauplätzen mit gefundenem Filmmaterial, aber auch Ton, Musik, Fotografien, Aufzeichnungen, Interviews und Schriften entwickelt er für jedes seiner Themen einen eigenen auditiven wie visuellen Kosmos. Gerade die aktuellsten Arbeiten offenbaren sein Interesse am strukturalistischen Film sowie der Unmittelbarkeit filmischer Präsentation in den Expanded Cinema-Projekten der 1960er Jahre.
Der Bielefelder Kunstverein zeigt in der ersten institutionellen Einzelausstellung des schottischen Künstlers in Deutschland aktuelle Installationen und Kollaborationen mit zeitgenössischen Komponisten an der Schnittstelle von Ton und Bild. Im Mittelpunkt dieser Arbeiten steht die Frage, wie heute ein bedeutungsvoller Dialog zwischen dem Sehen und dem Hören entstehen kann.