30.05.2009 - 26.07.2009
In der Reihe »Baukunst« widmet sich der Bielefelder Kunstverein 2009 dem Phänomen »Micro House«. Als Micro Houses werden Kleinsthäuser bezeichnet, die auf wenigen Quadratmetern das Wohnen und Arbeiten zugleich ermöglichen sollen. Dabei charakterisieren viele Aspekte dieses Spezialgebiet der Architektur, welches sich insbesondere durch neue Materialien und Technologien auszeichnet. Stetig steigende Quadratmeterpreise, das Fehlen von freien Brachflächen in den Metropolen, eine zunehmende Mobilität, der Wunsch von Seiten der Stadtplaner möglichst viele Menschen auf engem Raum zusammen zu bringen, verlangen Lösungen nach kleinen Wohneinheiten bestehend aus günstiger Bausubstanz. Micro Houses lassen sich oft sehr schnell umziehen und sind ähnlich flexibel wie ihre nomadischen Bewohnerinnen und Bewohner. Dementsprechend haftet ihnen auch die Idee des Parasitären wie Unabhängigen an. Denn Micro Houses nutzen Zwischenräume, docken sich an größere Bauwerke an oder machen sich energietechnisch völlig selbständig. Häufig sind diese Lebenszellen nach den neuesten ökologischen Richtlinien gefertigt und übertreffen die bestehenden Standards mit neuen Konzepten. Aus den genannten Gründen ermöglichen Micro Houses so nicht nur Einzelnen den Traum vom günstigen Erst- oder Zweithaus, sondern repräsentieren auch neue Formen sozialen Wohnungs- und Städtebaus. Die Ausstellung im Bielefelder Kunstverein zeigt Projekte von Architekten und Künstlern, die bereits herausragende Mikrohäuser entwickelt oder gebaut haben.