12.02.2011 - 01.05.2011
Thomas Julier (*1983, lebt und arbeitet in Zürich und Brig) arbeitet vorwiegend mit den Medien Fotografie, Video und Skulptur. Die Möglichkeiten der Digitalfotografie, Bild - und Grafikprogramme sowie computergestützter Produktion bestimmen seine Bilder, Objekte und Rauminstallationen. In seinen Arbeiten finden sich kunsthistorische und popkulturelle Motive ebenso wieder wie die Stadt - und Werbearchitektur des öffentlichen Raumes. Seine eigenen Fotografien entziehen sich den Konventionen herkömmlicher realistischer Dokumentarfotografie. Stattdessen beschäftigen sie sich mit visuellen Effekten von architektonischen Oberflächen und Strukturen.
Julier begreift die Serialität seiner Arbeiten als ein Spiel mit persönlichen und fremden Bildspeichern. Form, Zeit und Prozessen der künstlerischen Produktion kommen dabei eine besondere Rolle zu. So entstehen einige Werkreihen in aufwendiger Handarbeit, häufig im Kollektiv mit Künstlerfreunden wie Cédric Eisenring oder Kaspar Müller und unter Verwendung traditioneller künstlerischer Techniken wie dem Linolschnitt. Andere Serien wiederum nutzen die Möglichkeiten digitaler Produktion und maschineller Fertigung. Auf diese Weise verschafft Julier auch minimalistischen Arbeiten eine eigene Poetik. Motiv und Methode verschmelzen zu Abbildern unserer postmedialen Wirklichkeit.
In seiner ersten institutionellen Einzelausstellung im Bielefelder Kunstverein zeigt Thomas Julier eine Auswahl aktueller Arbeiten zusammen mit raumbezogenen Neuproduktionen.