01.08.2010 - 12.09.2010
Bilder sind in der Mediengesellschaft allgegenwärtig, sie prägen unsere Wahrnehmung der Gegenwart und der Vergangenheit. Die Hissung der Sowjetflagge auf dem Reichstag 1945, der "Sprung in die Freiheit" des DDR-Bereitschaftspolizisten Conrad Schumann 1961 oder der Kniefall Willy Brandts in Warschau 1970: Politische Ikonen wie diese ragen aus der Bilderflut heraus und werden vielfach in unterschiedlichen Zusammenhängen reproduziert. Im kollektiven Gedächtnis sind diese Bilder als Abbild eines besonderen Ereignisses gespeichert. Grundvoraussetzung dafür sind eine eingängige Bildsprache, die Komplexität des Bildinhalts und ein möglichst großes Überraschungsmoment.
Entscheidende Kriterien für die Auswahl der Fallbeispiele der Ausstellung waren die Bedeutung und der Bekanntheitsgrad der Bilder sowie deren Verankerung im kollektiven Gedächtnis, ohne jedoch einen Kanon zu postulieren. Die Ausstellung fragt nach der besonderen Kraft der Bilder: Woran misst sich die Qualität eines Bildes? Weshalb werden bestimmte Bilder stärker erinnert als andere? Wie ist ihre politisch-historische Bedeutung zu bewerten? Zahlreiche interaktive Medienstationen und ein „Pressebüro“ laden die Besucher zur kritischen Auseinandersetzung mit Bildern und ihrer Verwendung in den Medien ein.