Hannelore Teutsch kennt Beeskow, seitdem sie hier 1993 Kinderbuchillustrationen zusammen mit Zeichnungen von Elizabeth Shaw gezeigt hatte und 2009 Arbeiten zu einer E. T. A. Hoffmann gewidmeten Gemeinschaftsausstellung beisteuern konnte. Es spricht für die Beeskower Burg, wenn diese vielseitige, einst zur Gebrauchsgrafikerin und Typografin ausgebildete Künstlerin nun mit rund 70 Gemälden, Hinterglas- und Stickbildern an den vertrauten Ort zurückkehrt.
Hannelore Teutschs Bilder – ob es nun Stadtansichten, Landschaften, Figuren oder Stillleben sind – nehmen den Betrachter in einer Art ein, die er zunächst nicht zu deuten weiß: Obwohl auf den mitunter großen Tableaus jedes sorgsam ausgeführte Detail gut zu erkennen ist, geben die Kombinationen von Formen und Farben Rätsel auf – wer diese ergründen will, beginnt unwillkürlich, das Gesehene tiefer zu erforschen. So lässt man sich leicht entführen in die ruhige märkische Landschaft, in die oft menschenleere, melancholisch gestimmte Stadt, in die merkwürdige Dingwelt des Stilllebens. Stets ist es, als setze die Künstlerin den Anfang einer Geschichte, die man weitererzählen könnte.
Dabei porträtiert Hannelore Teutsch gleichsam jedes ihrer Motive; sie tut dies mit großem Ernst, um das Wesen des künstlerischen Gegenstandes nicht zu verletzen. Ihre strenge und einfache Komposition und das ausgesuchte Kolorit lassen zugleich Raum für den hintergründigen Kommentar und eine anrührende Intimität, von der insbesondere ihren Frauenbildnisse erfasst sind. Traumwandlerisch sicher führt sie uns durch das Wunderland der Kunst, in der Gewissheiten sich aufzulösen scheinen.