Die Fotografie, dieses magische „Malen mit Licht“, verdanken wir einem eigenwilligen Zusammenspiel der Natur: Elektromagnetische Strahlung trifft auf ein lichtempfindliches Medium und erzeugt ein „wirkliches“ Abbild. Existenz wird beglaubigt und zugleich durch Betrachtung relativiert. Es ist diese „bewegliche“ Doppeldeutigkeit, der Hans-Joachim Petzak auf der Spur ist. Ab dem 23. August 2014 stellt der Berliner seine Fotografien in der Galerie der Burg Beeskow aus. Was visuelle Kommunikation über das Typografische hinaus zu leisten vermag, begann Hans-Joachim Petzak bereits als Buch- und Umschlaggestalter renommierter Verlage auszuloten. Seit 2006 widmet er sich insbesondere der Digitalfotografie, die teilweise montiert im Inkjet-Druck-Verfahren auf Fine-Art-Papieren und Fotopapieren gedruckt wird. Im Ergebnis entstehen bis zu 140 x 100 cm große, mehrfarbige, zumeist in Werkgruppen zusammengefasste Blätter von beeindruckender Präsenz. Es ist die Stadt, wo Hans-Joachim Petzak seine Motive findet, aus ihrem Kontext löst und als Versatzstücke neu kombiniert. Im Gegeneinander von Formen und Farben, gemildert durch Spiegelung, Unschärfe und Verzerrung, sucht der Fotograf nach der Poesie des Urbanen. Wissend, dass man seinen Sinnen nicht trauen darf, übergibt er sich dabei freiwillig dem Strudel von Wahrnehmungen: Sein Blick gleitet über Fassaden, wird in verführerische Höhen gerissen, um sich dann nach freiem Fall auf den vernarbten Beton zu heften, auf dem er gerade geht. Was er dabei entdeckt, gleicht merkwürdigem Strandgut, aufgelesen an den Ufern unserer Zivilisation.