Der in Frankfurt (Oder) geborene Heinrich von Kleist inspirierte unzählige bildende Künstler, sich mit seinem kurzen, unsteten Leben sowie mit seinen sprachgewaltigen Werken auseinanderzusetzen. So auch die acht Künstlerinnen und Künstler, die der Einladung des Kleist-Museum, Frankfurt (Oder) und der Burg Beeskow zum Freien Künstler-Pleinair „Heinrich von Kleist und seinen Bilderwelten“ vom 05. - 18. Oktober 2014 auf der Burg Beeskow gefolgt sind. Einerseits um sich fern der eigenen Ateliers und Alltagsgeschäfte einen Freiraum für die Arbeit zu schaffen andererseits sich gemeinsam mit Künstlerkollegen auszutauschen. Während des zweiwöchigen Pleinairs, das von der Sparkasse Oder-Spree finanziell unterstützt wurde, stand es den Teilnehmern frei, auf welche Weise sie das Thema umsetzen. Ebenso unterschiedlich wie die angewandten Techniken, die von Kupferstich und Malerei bis hin zur Skulptur reichten, waren auch die Inspirationsquellen. Die biografische Seite des großen deutschen Dramatikers haben sowohl den Grafiker Wolfgang Böttcher, der in seinem Kupferstich den Prunk des preußischen Militärs darstellte als auch Ehrhard Thoms aus Marxdorf, der den letzten Besuch Kleists bei seiner Schwester in Frankfurt skizzierte, besonders interessiert. Der Potsdamer Maler und Grafiker Jürgen Villmow hingegen thematisierte Kleists Kindheit, über die kaum etwas überliefert ist. Alle Künstler haben sich natürlich auch mit den einzelnen Werken Kleist befasst. So widmeten sich der Cottbusser Maler David Lehmann, die Leipziger Künstlerin Brigida Böttcher und die aus dem Oderbruch stammende Bildhauerin Sylvia Hagen u.a. dem viel diskutierten Drama „Penthesilea“. Prinz Friedrich von Homburg thematisierte die Malerin Erika Stürmer-Alex in einer Bilderserie, in die sie - ebenso wie in ihren Paarungen zu Kleist – auch einzelne Textpassagen integrierte. Auch die aus dem Oderbruch stammende Künstlerin Christine Wartenberg arbeitete mit Kleists Texten und suchte nach seinen Variationen des Wortes „Staub“ in „Penthesilea“ und dem „Käthchen von Heilbronn“ um diese in zwei Arbeiten zu vereinen.