Kein anderer Vertreter der Leipziger Schule hat sich so intensiv mit der römischen Antike und Kunst Italiens auseinandergesetzt wie der Maler und Bildhauer Andreas Wachter. Seit der Zeit seiner illegal unternommenen Italienreisen vor 1989 erweist sich die barocke und manieristi sche Kunst des Südens genauso wie die Antike für den sächsischen Künstler als inspirierendes Paradigma. Irreal scharf gesetzte Schatten, Lichtund Farbakzente, die bühnenhafte, bisweilen preziöse Bewegtheit der Figurengruppen sowie irritierende, zur Pose erstarrte Gestalten visu alisieren die Fremdheit eines vermeintlich ver trauten Theatrum Mundi und bezeugen die sensible, spirituelle Eindringlichkeit seiner ein zig artigen Bildkompositionen. Die 2006 einsetzende Beschäftigung mit der dreidimensionalen Vollplastik sieht der Künstler als Arbeitsgebiet an, das gleichberechtigt neben seiner Malerei und Graphik steht.