Buxtehude in historischen Bauaufnahmen. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der hochschule 21 und dem Stadtarchiv Buxtehude.
Anlass und Ausgangspunkt der Ausstellungs-Idee waren neun Blätter mit historischen Bauaufnahmen von Buxtehuder Altstadt-Häusern, die sich seit fast hundert Jahren im Buxtehude∙Museum (früher Heimatmuseum) befinden. Entstanden sind diese großformatigen kolorierten Architekturzeichnungen an der Königlichen Baugewerkschule Buxtehude.
Bereits seit 1875 wurden in Buxtehude erfolgreich Architekten und Bauingenieure ausgebildet. 1890 wurde die Schule verstaatlicht und zur Königlichen Baugewerkschule. Ab 1971 war diese Fachhochschule und ging schließlich im Jahr 2004 in die neugegründete private hochschule 21 über, an der derzeit ca. 700 Studierende immatrikuliert sind.
Bis heute ist es Aufgabe von Studierenden, Bauaufnahmen von Gebäuden anzufertigen, um wertvolle alte Bausubstanz zu dokumentieren und sich in der detaillierten und anschaulichen Bauzeichnung zu üben.
Ein Bauwerk entsteht auf der Basis von Zeichnungen, Plänen, Schnitten und Grundrissen eines Architekten. Im Laufe der Zeit verändert dann ein Gebäude seine äußere Erscheinung durch Umbauten, Gebrauchsspuren, Bauschäden etc. Dies ist der Zustand, in dem der Bauaufnehmer ein Bauwerk möglicherweise Jahrhunderte nach seiner Errichtung vorfindet. Eine Bauaufnahme übersetzt das dreidimensionale Gebäude wieder in zweidimensionale Zeichnungen: Ansichten, Grundrisse, Schnitte, Detailpläne. Die Zeichner bemühten sich häufig besonders um eine ästhetisch überzeugende Gestaltung ihrer Bauaufnahmen, sodass viele Blätter durchaus als graphische Kunstwerke gelten können.
Die Blätter des Buxtehude∙Museums wurden vor kurzem aufwändig restauriert und vermitteln nun einen präzisen und lebendigen Eindruck der historischen Gebäude von Buxtehude.
Im Archiv der Fachhochschule fanden sich im Laufe der Recherchen weitere Bauaufnahmen aus der Zeit um 1900. Die hochschule 21 hat diese bis heute sorgfältig verwahrt und nun für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus sind weitere Pläne und Zeichnungen aus den 1950er Jahren erhalten.
Einige Blätter zeigen Gebäude, die noch heute das Stadtbild der Buxtehuder Altstadt prägen, wie etwa das Haus Fischerstraße 3, das Buxtehuder Bürgerhaus oder das Abthaus. Doch dokumentieren zahlreiche der Bauaufnahmen auch eindrucksvolle Fachwerkhäuser, die inzwischen längst nicht mehr existieren.
Die Ausstellung rekonstruiert anhand der Bauaufnahmen aus unterschiedlichen Zeiten die Bausubstanz bedeutender Straßenzüge von Buxtehude. Der einst prächtige Anblick der Altstadt wird für heutige Betrachter erfahrbar und nachvollziehbar. In der Ausstellung werden die Architektur-Ensembles von neun ausgewählten Straßenzügen vorgestellt.
Die großformatigen, überwiegend kolorierten Blätter der Bauaufnahmen werden durch neun Dokumentationen mit erläuterndem Material zu den Straßen und einzelnen Häusern ergänzt. Reproduktionen von historischen Postkarten, Zeichnungen sowie Fotografien von um 1900 bis heute bieten anschauliche Zusatzinformationen. Die Präsentation im Buxtehude∙Museum nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise, auf einen Rundgang durch die historische Altstadt von Buxtehude.