Fritz Weigle, alias F. W. Bernstein, wird am 4. März 75 Jahre alt. Aus diesem Anlass zeigt das caricatura museum frankfurt eine Auswahl aus dem künstlerischen Schaffen Bernsteins, der als Mitglied der Neuen Frankfurter Schule mit seinen Zeichnungen fester Bestandteil in der Dauerausstellung des Museums ist.
1962 kam der in Göppingen geborene Weigle nach seinem Kunststudium zum neugegründeten Satiremagazin Pardon nach Frankfurt. Hier war er der Antreiber seiner Kollegen bei humo - ristischen Projekten wie der Nonsens-Beilage „Welt im Spiegel“.
Bernsteins satirische Tätigkeit hinderte ihn nicht daran, als Lehrer in den Schuldienst zu gehen und später als Akademischer Rat an die Universität Göttingen. Stets war er Förderer und guter Lehrer junger Zeichner. 1984 gipfelte dies in die Berufung auf die weltweit einzige Professur für Karikatur und Bildge - schichte nach Berlin. Von dort aus versorgte er das 1979 gegrün - dete endgültige Satiremagazin Titanic mit seinen genialen Reimen und Zeichnungen, die sich in einer außerordentlichen Vielseitigkeit in Stil und Material ausdrückte.
Horch – ein Schrank Horch – ein Schrank geht durch die Nacht,
voll mit nassen Hemden...
den hab ich mir ausgedacht,
um Euch zu befremden.
F. W. Bernstein
In der Wechselausstellung und in seinem Kabinett in der Dauerausstellung sind Höhepunkte aus dem reichhaltigen Werk F. W. Bernsteins zu sehen: Portraits von sich selbst und anderen Berühmtheiten, zahlreiche Cartoons, Goethe, Engel, Bade - meister und eine 10 Meter lange Karikatur auf Leinwand. Beson - dere Schätze sind seine gezeichneten Postkarten, die er auch im digitalen Zeitalter als Kommunikationsmittel nutzt, Skizzen - bücher und bemalte Badematten