17.09.2009 - 28.02.2010
Die Schau DRAWING SCULPTURE zeigt erstmals eine Auswahl aus dem umfassenden Bestand von Arbeiten auf Papier aus der Daimler Kunst Sammlung, ergänzt um Skulpturen, Videos und Bildobjekte. Gezeigt werden rund 60 Werke von 25 Künstler/innen aus dem Zeitraum von etwa 1960 bis heute, die Präsentation inszeniert jeweils Dialoge zwischen Klassikern minimalistischer Positionen der 1960er Jahre und internationaler zeitgenössischer Kunst.
Thematisch noch einmal fokussiert und über den Ausstellungsraum hinaus erweitert wird das Konzept des Dialogs zwischen Werken unterschiedlicher Zeiträume und Stile durch die Sonderausstellung "Auke, Giorgio, Ignaz und Oskar". Der niederländische Bildhauer Auke de Vries hat sich Werke aus den Sammlungen Daimler, Gemäldegalerie und Bode Museum Berlin sowie der Staatsgalerie Stuttgart ausgewählt, die im Original bzw. als Großfoto ein Gespräch mit den zugleich abstrakten wie motivisch anspielungsreichen Skulpturen von de Vries aufnehmen.
Die Schau richtet ihr Augenmerk weniger auf das Medium Zeichnung als Entwurf und Vorstufe des eigentlichen Kunstwerks, sondern präsentiert es vor allem als eigenständiges und gestaltungsoffenes Medium.
Die konzeptuellen Möglichkeiten der Zeichnung sind das Resultat von Entwicklungen im Zuge des 20. Jahrhunderts, insbesondere im Zusammenhang mit der Abkehr von einer figürlichen Kunst hin zur Abstraktion. Dabei spielt auch das veränderte Verständnis vom Kunstwerk als abgeschlossener Einheit zu jenem der Kunst als Prozess eine wichtige Rolle.
Ein weiterer Aspekt, den die Ausstellung würdigt, zeigt das Potential der Zeichnung für plastisches Arbeiten. Immer wieder sind es gerade Bildhauer, die das Vermögen der Zeichnung ausgelotet, in ein spannungsreiches Verhältnis von Linie, Fläche und Körperlichkeit gesetzt und der gestaltenden Funktion der Linie in Umriss und Binnenstruktur, also dem disegno, besondere Aufmerksamkeit gewidmet haben.
Zeichnung im gegenwärtigen Kunstverständnis bezieht in einem erweiterten Sinne auch Werke mit ein, die nicht durch klassisches Zeichnen, sondern als Werkprozess entstanden sind und den essentiellen Charakter der Zeichnung als Ursprung von Ordnung, Struktur sowie ihre Qualität als sinnlich-haptische Ausdrucksform umreißen.
Künstlerliste:
Leonor Antunes, Eva Berendes, Hartmut Böhm, Monika Brandmeier, Christo, Dadamaino, Katja Davar, Gia Edzgveradze, Ulrike Flaig, Adolf Fleischmann, Marcia Hafif, Lasse Schmidt Hansen, Rita Hensen, Georg Herold, Oskar Holweck, Claude Horstmann, Markus Huemer, Robert Longo, François Morellet, Rupert Norfolk, Silke Radenhausen, Eva-Maria Reiner, Jan Scharrelmann, Oskar Schlemmer, Jan J. Schoonhoven, Auke de Vries, Andy Warhol, Georg Winter