DB Museum, Foto: Mike Beims
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

DB Museum

Foto: Mike Beims
Foto: Mike Beims
DB Museum, Foto: Mike Beims
DB Museum, Foto: Mike Beims

Lessingstraße 6
90443 Nürnberg
Tel.: 0180 4 442 233
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 9.00-17.00 Uhr
Sa. So 10.00-18.00 Uhr

Unterwegs zum Polarkreis - Eisenbahnabenteuer in Skandinavien

04.12.2008 - 31.03.2009
Den roten Erzählfaden der Sonderausstellung bildet eine einmalige Eisenbahnreise. Zum 100jährigen Jubiläum der norwegisch-schwedischen Erzbahn von Narvik nach Kiruna wurde 2003 ein Schienenabenteuer der besonderen Art geboten. Mit einem historischen Sonderzug der norwegischen Eisenbahn, gezogen von einer sogenannten NOHAB-Diesel-Lok, startete eine etwa 100köpfige Reisegruppe von Trondheim Richtung Norden, durch wunderschöne Fjordlandschaften mit weiten Blicken auf Meer und waldbedeckte Höhenzüge, und Berge, auf denen auch im Sommer noch Schnee liegt. Die Strecke Die teilweise im norwegischen Holzhausstil erbauten Bahnhöfe entlang der Strecke trugen abenteuerlichen Namen: Hell, Steinkjer, Grong, Drevvatn. Zwölf Stunden und 579 km nach der Abfahrt in Trondheim erreichte der Zug bei Stödi den “Polarsirkelen“ (Polarkreis), der auf beiden Seiten der Gleisstrecke durch Steinpyramiden gekennzeichnet ist. Nach kurzem Halt ging die Fahrt weiter bis Fauske (km 674), wo die Bahnstrecke endet. Die verbliebene Distanz zum Tagesziel Narvik wurde mit Reisebussen überwunden. Narvik, das im April 1940 von deutschen Truppen besetzt worden war, ist besonders wegen seines Kriegsmuseums und der Erzverladung im Hafen interessant. Die Reise wurde auf der sogenannten Erzbahn fortgesetzt, der am nördlichsten gelegenen Eisenbahnstrecke der Welt, die in das schwedische Kiruna führt (rund 167 km). Die Trasse steigt am Berghang stetig aufwärts, entlang des sehr langen Rombak-Fjords, in Richtung Riksgränsen (Reichsgrenze). Es war regnerisch und eine phantastische Nebelstimmung lag über der Landschaft, besonders über dem 70 km langen “Torneträsk-See“. In Kiruna gibt es viel über Geschichte und Technik des berühmtesten Erzbergs der Welt zu erfahren. Das Betriebswerk der Erzbahn, die Unter-Tage-Kantine des Erzbergwerkes und die Besuchermine in 500m Tiefe waren Teil des Programms. Täglich fahren von Kiruna 13 Erzzüge nach Narvik, gezogen von der stärksten E-Lok der Welt. Die 52 Lorenwagen sind mit 4160 t Erz pro Zug beladen. Etwa die gleiche Menge Erz wird täglich zum schwedischen Erzhafen Lulea transportiert – einfach unvorstellbar! Die Reise wurde auf der schwedischen Inlandsbahn fortgesetzt. Bilderbuch-Schweden präsentierte sich mit endlosen, lichten Wäldern, Mooren, glitzernden Seen, hohen Wasserfällen, reißenden Flüssen, ein paar vereinzelten roten Holzhäusern und kleinen Bahnhofsstationen. Kurz nach Vajkjaur ging an einem Wagen eine Kardanwelle kaputt, die notdürftige Reparatur gelang zwar, doch später wurde der beschädigte Wagen abgestellt. Der sechste Tag der Reise führte mit dem gepflegten, historischen 30er-Jahre-Museumszug nach Gävle, Sitz des Schwedischen Eisenbahnmuseums. Am letzten Tag gab es schließlich noch eine Besonderheit für Eisenbahnfreunde: in Uppsala wartete eine große Dampflokomotive mit einem Zug im Holzklasseformat auf die Reisegruppe, mit der man in den Hauptbahnhof von Stockholm einfuhr. Die Ausstellung Auf der einwöchigen Reise entstanden eindrucksvolle Bilder der skandinavischen Eisenbahnen und herrliche Landschaftsaufnahmen. Sie stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Ergänzt werden die aktuellen Aufnahmen durch zahlreiche historische Fotos vom Bau der Strecken, vom Zugbetrieb und von den Bahnhöfen sowie von den besonderen Ereignissen während des 2. Weltkriegs. Darüber hinaus sind viele Modelle skandinavischer Eisenbahnfahrzeuge zu sehen sowie einige Objekte, die aus skandinavischen Museen stammen. Ein Film über die Reise und Filmausschnitte von der Mitfahrt auf dem Führerstand zeigen ebenfalls beeindruckende Landschaftsbilder und bieten interessante Einblicke in das Innenleben der Lok und die Arbeit des Lokomotivführers.

KULTURpur empfehlen