10.07.2009 - 01.11.2009
Schienenverkehr ist heutzutage kein abgeschlossenes System, sondern Teil eines weltumspannenden Verkehrsnetzwerkes. War noch vor wenigen Jahren von den Alternativen Schienen- oder Straßenverkehr die Rede, so sehen die Verkehrsexperten und die Unternehmen der Logistikbranche die Zukunft eher in der effizienten Kombination und Kooperation von verschiedenen Verkehrsträgern.
Diese Veränderung der Denkweise spiegelt sich auch in der Entwicklung des DB Konzerns wider: Die beiden Staatsbetriebe Reichsbahn und Bundesbahn waren im Kern Betreiber nationaler Eisenbahnnetze. Fünfzehn Jahre nach der Bahnreform hat sich die daraus entstandene Deutsche Bahn AG zu einem Betreiber weltweiter Verkehrsnetzwerke gewandelt, der alle Elemente der modalen Kette, vom Lkw-Transport über den Schienenverkehr bis hin zur Luft und Seefracht, anbietet.
Aktuelle Beispiele zur Logistik:
Die neue Sonderausstellung „Transportwunder. Vom Fuhrwerk zum Logistik-Netzwerk der DB“ zeigt ab dem 10. Juli 2009 im DB Museum diese neue Rolle an prägnanten Beispielen mit überraschenden Details. Ob Weinlogistik, Kunsttransporte oder Zulieferung bis ans Montageband bei der Kontraktlogistik: die DB hält ein weitgefächertes und weltumspannendes Angebot an Transportleistungen bereit. Dabei geht es nicht nur um Effizienz, sondern auch um Qualität und Nachhaltigkeit. Gerade letzterer Aspekt gewinnt in Hinsicht der negativen Folgen der Globalisierung, besonders der Schadstoffemissionen, immer größere Bedeutung. Hier treffen sich Ökologie und Ökonomie, denn der Ressourcen schonende Transport von Gütern wird, angesichts der immer deutlicher zu Tage tretenden hohen Folgekosten der durch Menschen verursachten Umweltbelastung, mehr und mehr zu einem Verkaufsargument.
Geschichten aus der Geschichte:
Doch nicht nur die Gegenwart wird dargestellt, sondern auch die historische Entwicklung: Zu Beginn der Ausstellung erlebt der Besucher die Mühen des Warenverkehrs vor dem Eisenbahnzeitalter. Demonstriert wird dies am Beispiel des Transports der Lokomotive „Adler“ von der Werkstatt Robert Stephensons in Newcastle nach Nürnberg. Die sechswöchige Reise der in Einzelteile zerlegten Lokomotive per Segelschiff, Lastkahn und Fuhrwerk war ein schlagendes Beispiel für die Notwendigkeit, ein modernes Transportsystem wie die Eisenbahn einzuführen. Weitere Themen sind die Rolle der Eisenbahn als Motor der Industrialisierung und die zunehmende Vielfalt des Transportangebotes auf der Schiene. Dem Container und seiner Geschichte, der die Globalisierung des Warentransports geradezu verkörpert, ist ein eigener Bereich gewidmet. Zudem sind Originalcontainer auf dem Museumshof aufgestellt, die auch zu begehen und mit Erklärungen versehen sind.
Ausstellungsgestaltung:
Die Architektur stammt von dem renommierten Münchener Ausstellungsdesigner Tido Brussig, der mit einem dreidimensionalen „Netzwerk“, großformatigen, auf Lkw-Planen angebrachten Bildern und multimedialen Elementen eine spannende und zugleich unkonventionelle Lösung gefunden hat.