24 lange Wochen dauerte es in den meisten Fällen, um von Bremerhaven nach Australien zu segeln. Die beschwerliche und oft auch gefährliche Reise unternahmen Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem junge Männer, die vom schnellen Reichtum träumten. Das Gold des Fünften Kontinents hatte ab 1850 zahlreiche von ihnen ans andere Ende der Welt gelockt.
Die Geschichte Australiens als Einwanderungsland ist alt: Sie begann vermutlich vor mehr als 40.000 Jahren mit den Aborigines, die von Neuguinea aus den Fünften Kontinent besiedelten. Europäische Siedler erreichten das Land erst 1788. In der Bucht von Sydney gründeten Briten eine Kolonie für Sträflinge: New South Wales. Der Goldrausch von 1851 brachte dem an Bodenschätzen reichen Land schließlich eine neuzeitliche Masseneinwanderung – unter ihnen auch Deutsche. Hundert Jahre später erreichte die deutsche Einwanderung ihren Höhepunkt. Heute sind mehr als 90 Prozent der in Australien lebenden Bevölkerung europäischer Abstammung.
Die Ausstellung skizziert 225 Jahre deutsche Einwanderung auf dem Fünften Kontinent. Sie zeigt, welchen Reiz Australien über die Jahrhunderte auf die Deutschen ausübte, was die Auswanderer dorthin führte und wie ihre Reiseroute aussah.