Das Deutsche Fotomuseum zeigt in einer Sonderausstellung klassische und experimentelle Aktfotografien aus den letzten 50 Jahren.
Die Auswahl hebt an mit einer fotohistorischen Sensation: Wolfgang G. Schröters Fotogramme sind die weltweit ersten farbigen Körper-Fotogramme. Sie entstanden 1964 für die „photokina“ Köln und gelten als Meilenstein der Experimentalfotografie.
Auch der wegen seines klassischen Stils bekannte Günter Rössler experimentierte und schuf farbige Doppelbelichtungen, so genannte Sandwichfotos. Schröter und Rössler lebten lange Zeit in Markkleeberg.
Olaf Martens inszeniert lebende Bilder, absurd, grotesk und surreal. Thomas Karsten widmet sich den Selbstinszenierungen seiner Modelle und der Visualisierung der vergehenden Zeit. Anna Herrgott gelingt mit „Featuring Rubens“ die schlüssige Verbindung eines strengen Konzepts mit überaus sinnlichen Bildern. Eva Mahns Triptychon "Aggression" zeugt vom Wandel des Frauenbildes in den vergangenen Jahrzehnten. Verblüffend in ihrer formalen Stimmigkeit sind die Handyfotos von Elke Busching und Hans-Jörg Franke, die nicht durch den Sucher, sondern freihändig und intuitiv komponiert wurden.
Insgesamt zeigen 20 Fotografen ihre Sicht auf das ewige Thema. Das Spektrum reicht vom Aktportrait über rein formale Kompositionen bis zu erotischen Szenen. Was neben aller ästhetischen und gestalterischen Raffinesse immer eingeht ins Bild, ist das Verhältnis der Fotografen zu ihrem Motiv, ihrem Modell. Beide zusammen schaffen das Bild.