05.06.2010 - 29.08.2010
Das Thema „Männer“ zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk
der in Halle an der Saale lebenden Fotografin und Kunsthistorikerin
Eva Mahn. Sie fotografiert Männer, um herauszufinden, wie das männliche System funktioniert und beobachtet das Anderssein von Männern aus weiblicher Sicht. Mit der Einstellung einer Forschenden versucht sie, durch das Äußere das Innere darstellend wiederzugeben.
Die teilweise großformatigen Fotografien sind faszinierende Portraits von Künstlern, Managern und Wissenschaftlern, von etablierten Personen, die etwas geworden sind, die es geschafft haben. Ironisch spricht Eva Mahn von Männern, die ihr entgangen sind und Männern, die ihr erspart geblieben sind. Ein starker Anreiz lässt uns diese meisterlichen Portraits betrachten, weil wir vom bloßen Schauen erfahren möchten, wer eigentlich diejenigen sind und was so großartig an ihnen ist und ob ihre Gesichter uns das wohl verraten.
Durch Inszenierung fordert Eva Mahn die Männer zur Selbstinszenierung heraus. Durch Erhöhung auf kleinen Fußbänkchen entthront sie die Männer auf witzige, doch keineswegs verletzende Weise. „Bezüge zum barocken Herrscher- und Feldherrenbildnis finden sich in Fülle, auch zum Gelehrten im Gehäuse. Posen und Gesten changieren zwischen imponieren wollen und wacher Gefaßtheit,“ schrieb T.O. Immisch, Kustos für Fotografie der Galerie Moritzburg in Halle, über Eva Mahns Männerbilder. „Aus den Portraits sprechen die Fragen nach dem Preis des Erfolgs und danach, was im Leben für jemanden wichtig ist, Macht oder Liebe und ob beides zu haben wäre.“