27.08.2011 - 30.10.2011
Zum 65. Geburtstag des Fotografen zeigt das Kamera- und Fotomuseum Leipzig Fotografien von Gerhard Hopf, die aus
einer fernen Epoche zu stammen scheinen, dabei sind sie
noch keine 25 Jahre alt. Es sind Bilder einer Endzeitstimmung,
voll Wehmut und Melancholie, perfekt und meisterhaft fotografiert
in Schwarzweiß.
Gerhard Hopf hat vergessene Augenblicke eingefangen, die dem heutigen Betrachter eine Ahnung vermitteln vom Lebensgefühl in der untergehenden DDR, als der Mehltau des scheinbaren Stillstandes über dem Land lag.
Die Ansichten von Leipzig vor der Wende bieten Einsichten in die Empfindungen der Menschen, die damals entweder in Scharen
das Land verließen, oder, sofern sie blieben, begannen ihr Haupt zu erheben. Selten gibt es derart hintergründige und subtile Fotografien aus jener Epoche zu sehen.
Geprägt von den Tugenden des Fotojournalismus und mit dem Blick des künstlerischen Fotografen schuf Gerhard Hopf Dokumente, die nicht nur das Vergängliche bewahren, sondern gleichfalls auch vermögen, es weiterzutragen. Seine Impressionen von Leipzig vor der Wende stehen in der Tradition der sozialdokumentarischen Fotografie des 20. Jahrhunderts, die sich in krassem Widerspruch zum offiziellen sozialistischen Realismus befand. Solche Fotografien entstanden in der DDR nur im eigenen Auftrag. Ihr intimer Blick auf die Wirklichkeit verleiht ihnen das bedeutende Potential, wahrhaftig zu sein.