21.05.2011 - 21.08.2011
Die Ausstellung "Drei Himmel zu Fuß" von Martin Pudenz ist schön
und verstörend zugleich. Angesiedelt in der Schwebe zwischen den Idealen des Piktorialismus, der gestalterische Mittel der Malerei auf die Fotografie überträgt und des Surrealismus, der Figuren, Objekte und Zusammenhänge verfremdet darstellt, beeindrucken die Fotografien durch ihre ästhetische Brillanz und ihre intellektuelle Spannung.
"Dass ihm der Aufstieg in die Elite seiner Zunft geglückt ist",
schrieb Bernd Kissling über Martin Pudenz, "wird überwiegend mit der malerischen Qualität seiner Werke erklärt. Und wirklich besitzt Pudenz die rar gewordene Gabe, schöne Bilder zu schaffen. Was Helmut Newton als sein Ideal formulierte, treibt auch den Frankfurter Fotografen an: der Welt zeigen, was man ästhetisch findet."
Die meisterhafte Anwendung der fast in Vergessenheit geratenen
Technik des Bromöldruckes ermöglicht Pudenz die herausragende Qualität seiner Unikate. Dieses Edeldruckverfahren war von 1907 bis in die 1940er Jahre in Gebrauch und wird heute nur noch von wenigen Künstlern beherrscht. Martin Pudenz ist einer der großen Meister dieser Technik, deren Schönheit sich in dieser Ausstellung besonders in den romantischen deutschen Landschaftsbildern entfaltet.
"Fotografien sind nur Sternschnuppen der Wirklichkeit, aber wenn es gelingt, ein Lächeln in das Auge des Betrachters zu zaubern, ist die Arbeit getan", sagt Martin Pudenz. Die Ausstellung zeigt tiefgründig heitere Portraits, betörende Landschaften und prachtvolle Architekturstilleben. "Drei Himmel zu Fuß" hat Martin Pudenz durchquert, unter denen er die Sternschnuppen eingefangen hat.