Karl Fritsch wurde 1963 im Allgäu geboren, studierte in München und hat sich irgendwann entschieden, jetzt erst einmal in Neuseeland zu leben. Er hat das Goldschmiedehandwerk von der Pike auf gelernt, ihm gilt seine große Leidenschaft, er schätzt die klassischen Materialien Gold, Silber und edle Steine. Gleichzeitig reizt es ihn ständig, das herkömmliche Schmuckver-ständnis zu hinterfragen, unkonventionelle Vorgehensweisen einzusetzen, Ersatzmaterialien oder Fundstücke in seine Ringe zu integrieren. Der Künstler sucht und findet das Merkwürdige und Seltsame - und das mit großem Erfolg. Er liebt es aus dem Vollen zu schöpfen: „Ich würde jetzt am liebsten aus einem 2-3 Kilo Klotz Gold mit einem Meisel einen Ring heraushauen“ (Karl Fritsch im Februar 2011), Material im Überfluss zu verarbeiten, spontan zu agieren feste Regeln werden provozierend durchbrochen, „wie auch immer, das Ergebnis sprengt jede Art von Konvention“ (Gerd Rothmann, München). Karl Fritsch liebt die theatralische Inszenierung und überzeugt gleichzeitig durch seine Authentizität, „(…) Karl lädt uns ein, die Dinge neu zu betrachten, den Ballast, der zu einem Hindernis geworden ist, abzuwerfen und die Dinge so zu sehen und zu schätzen, wie sie sind“ (Daniel Kruger, Halle). Karl Fritsch zählt bereits heute zur Elite des internationalen Autorenschmucks (Professor Florian Hufnagl, Neue Sammlung München). Im vergangenen Sommer arbeitete der Künstler als vierter Stadtgoldschmied einige Wochen in Hanau, in diesem Jahr zeigt er seine neuesten Schätze im Goldschmiedehaus: Bizarre Klunker für die Hand, vielleicht auch aus Gold oder Silber gehämmerte Schalen?