Die Ausstellung „Zerstörte Vielfalt. Berlin 1933 – 1938“ ist der Beitrag des Deutschen Historischen Museums zum gleichnamigen Themenjahr der Stadt Berlin. Sie erinnert an die nationalsozialistische Machtübernahme 1933 und an das Novemberpogrom von 1938. Die Ausstellung vereint über vierzig Projekte von Museen und Gedenkstätten, privaten Vereinen und Initiativen, die sich in Ausstellungen, temporären Kunstprojekten, Theateraufführungen, Lesungen, Filmprojekten oder Hörführungen mit der Geschichte Berlins im Nationalsozialismus auseinandersetzen. Gemeinsam dokumentieren sie die verheerenden Auswirkungen der NS-Diktatur auf das Leben in der Großstadt.
Das Berlin der Weimarer Republik war eine pulsierende Metropole und die Hauptstadt des Reiches mit mehr als vier Millionen Einwohnern. Die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 markierte den Beginn der endgültigen Zerstörung der Demokratie. Wesentliche Grundrechte und die Rechtsordnung wurden außer Kraft gesetzt, Gewerkschaften aufgelöst, politische Parteien und gesellschaftliche Verbände verboten bzw. zur Auflösung gezwungen. Die Machteroberung der Nationalsozialisten vollzog sich in beispiellosem Tempo und war geprägt von einer Welle des Terrors gegen die politischen Gegner, die jüdische Bevölkerung und andere gesellschaftliche Gruppen. Jedoch verfügten die Nationalsozialisten über einen nicht unerheblichen Rückhalt in der Bevölkerung und nicht wenige begrüßten die Machtübertragung als Sieg der Rechten. Die Ausstellung zeigt anschaulich, wie die gesellschaftliche Vielfalt und kulturelle Avantgarde im Berlin der 1920er Jahre durch die Etablierung des Nationalsozialismus zerstört wurden.