Der Erste Weltkrieg gilt als die "Urkatastrophe" des 20. Jahrhunderts. Neun Millionen Soldaten und fast sechs Millionen Zivilisten starben im ersten industrialisierten und totalen Krieg der Geschichte. Er veränderte nicht nur die nachfolgenden bewaffneten Konflikte, sondern prägte langfristig das politische Denken und Handeln. Zum Gedenken an den Beginn des Kriegsgeschehens vor 100 Jahren zeigt die Ausstellung einen facettenreichen Überblick des Ersten Weltkriegs sowie seiner Voraussetzungen und Folgen.
Der bis dahin ungekannten Eskalation von Gewalt nähert sich "1914-1918. Der Erste Weltkrieg" in einer breiten europäischen und globalen Perspektive. Anhand von 14 markanten Orten entwirft die Ausstellung eine Übersicht der Ereignisse und ihrer Zusammenhänge. Bei den Orten handelt es sich um konkrete Schlachtfelder – etwa Verdun, Tannenberg oder Gallipoli – aber auch um politisch-kulturelle Zentren wie Petrograd oder Berlin sowie besetzte Städte und Regionen wie Brüssel oder Galizien. Alle Orte stehen für wichtige Stationen und Situationen des Krieges. Sie verweisen auf übergreifende Entwicklungen: die Modernisierung der Kriegstechnik mit ihren verheerenden Folgen für die Menschen, die weltumspannende Kriegswirtschaft, die globale Ausweitung der Kämpfe sowie die Totalisierung des Krieges, der nicht nur die Soldaten an den Fronten betraf, sondern die gesamte Bevölkerung mobilisierte.
Am Beispiel einzelner Biografien macht die Ausstellung die unterschiedlichen Perspektiven auf die Ereignisse deutlich und lässt die dramatischen Gewalterfahrungen erahnen, die dieser „Große Krieg“ verursachte. Präsentiert werden die Schicksale und Sichtweisen von bekannten Personen wie dem Kriegsfreiwilligen und Schriftsteller Ernst Jünger oder der Malerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz. Aber auch die Kriegserlebnisse von wenig bekannten Soldaten und Zivilisten sind in der Ausstellung anhand von Objekten, Briefen oder Fotos erfahrbar.