Die Ausstellung präsentiert noch nie gezeigte Farbfotografien der beiden DDR-Bildjournalisten Martin Schmidt (geb. 1925) und Kurt Schwarzer (1927-2012) aus dem Bestand des Deutschen Historischen Museums. Ihr fotografisches Werk beeindruckt durch Qualität und Vielfalt und umfasst ein breites Themenspektrum aus vier Jahrzehnten DDR. Die beiden umfangreichen Negativbestände enthalten zahlreiche Farbaufnahmen, von denen rund 200 Fotografien für die Ausstellung ausgewählt wurden.
Martin Schmidt und Kurt Schwarzer gehörten als freischaffende Bildjournalisten zu einer seltenen Berufsgruppe in der DDR: Ihre Reportagen und Bildserien entstanden im Auftrag verschiedener Zeitschriften, darunter auch Magazine der DDR- Auslandspropaganda. Werbefotos für Betriebe, Produkte, Messen und Kochbücher belegen die Breite ihres Schaffens. Mit der Kamera besuchten sie Betriebe und LPGs, Kindergärten und Altersheime, berichteten vom Leben der Frauen in der DDR und dokumentierten das moderne Berlin. Ihrem Auftrag entsprechend – die positive Darstellung der DDR nach innen und außen – zeigen die Aufnahmen ausschließlich Facetten eines erfüllten Arbeits- und Lebensalltags im Sozialismus.
Diese (farbige) Gebrauchsfotografie wird nun zum ersten Mal in einer Ausstellung ausführlich gewürdigt, wobei Fragen nach ihrer Entstehungs- und Wirkungsgeschichte im Mittelpunkt der Präsentation stehen: Wer waren die Auftraggeber, unter welchen Bedingungen entstanden die Bilder, in welchem Zusammenhang erschienen sie? Welche Informationen über das Leben in der DDR transportierten die Fotografien damals, und wie sehen wir sie heute? Zeitschriften und andere Publikationen ergänzen in der Ausstellung die Fotoarbeiten, die damit wieder in ihrem ursprünglichen Kontext betrachtet werden können.