Flucht, Vertreibung, Deportation, Zwangsumsiedlung, ethnische "Säuberung": Das 20. Jahrhundert kennt eine Vielzahl von Begriffen für Migrationen, die gegen den Willen der davon betroffenen Menschen erfolgten und von Gewalt gekennzeichnet waren. Seit einigen Jahren wird an dieses Phänomen auch in Ausstellungen und Museen erinnert.
Die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung präsentiert gemeinsam mit dem Deutschen Historischen Museum erstmals in Deutschland die von der griechischen Firma Anemon Productions entwickelte Ausstellung Twice a Stranger. Ausgehend vom griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch nach dem Ersten Weltkrieg zeigt Twice a Stranger mit seltenen historischen Filmaufnahmen und Zeitzeugeninterviews das Schicksal von Menschen aus Deutschland, Polen, Indien, Pakistan und Zypern, die Opfer gewaltsamer Bevölkerungsverschiebungen wurden. Manche fühlen sich nie mehr ganz zu Hause: Weder dort, wo sie geboren wurden und wohin sie nicht mehr zurückkehren können, noch in ihrer neuen Heimat, wo sie alt werden, ohne ganz integriert zu sein. Ihre Geschichten geben der Ausstellung den Titel Twice a Stranger.
Gleichzeitig mit dem Projekt Twice a Stranger stellt die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung ihre Arbeit vor und gibt exemplarische Einblicke in das thematische Spektrum der künftigen Dauerausstellung, die sich mit Flucht und Vertreibung der Deutschen und mit Gewaltmigration in Europa im 20. Jahrhundert insgesamt befasst. Auch ausgewählte Objekte der im Aufbau befindlichen Sammlung werden präsentiert.