Jennifer Franzkes Ausstellung Schnappschuss im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum in München zeigt eine neue Reihe von Werken der Architektin und Künstlerin, die Motive der Jagd mit Filmmotiven kombiniert und altdeutsche Schützenscheiben auf neue Weise interpretiert.
Vögel, Hirsche, Rehe, Hasen und Füchse stehen im Fadenkreuz des Jägers aber die Dynamik zwischen Jäger und Gejagtem ist auf subtile Weise verdreht. Während sich in den traditionellen Schützenscheiben die Tiere sich als Beuteobjekte präsentieren, starren sie hier dem Betrachter direkt in die Augen und fordert ihn offen heraus.
„Tiere faszinieren mich“ sagt die Künstlerin, die selbst eine passionierte Fischerin ist, „aber die Motive und ihre Darstellung dürfen nie zu vertraut sein, ich brauche das Spiel mit den Gegensätzen.“ Franzkes Faszination mit Film, speziell mit den frühen Bildsequenzen von Edward Muybridge aus 19. Jahrhundert, spielt eine wesentliche Rolle in diesem Spiel. Die Darstellung von hastenden Rehen in abgetrennten Einzelbildern am Rande von den Gemälden in denen ein Hirsch den Betrachter beäugt verstärken das Gefühl von Kontrast und ablaufender Zeit. Was kommt nach dem Moment des Fixierens im Fadenkreuz? Wer wird sich als erster bewegen?
Schnappschuss bezieht sich auf diese Dynamiken und den modernen Jäger von Bildern im täglichen Leben.