02.05.2009 - 02.08.2009
"Ich schaffe das Abbild eines Messers. Etwas, das eine Idee verkörpert. Das Abbild von Schärfe, von Gefährlichem, möglicherweise auch Aggressivem. Etwas wie Gänsehaut über den Rücken." (Steinau 1998)
Jürgen Steinau ist Metallgestalter, einer der besonderen Art.
Er fertigt Messer an, Gerätschaften zum scharfen Schnitt.
Und zugleich tritt das Messer-Sein in seinen Arbeiten in den Hintergrund: Sie sind stets auch Skulptur, Schmuck, Präzisionsmetallobjekt, verführerische Werke mit Griffeinlagen
aus subtilem Material.
Das Deutsche Klingenmuseum in Solingen gewährt einen genauen Blick auf die Messerarbeiten Steinaus. Zu sehen sind rund 30 Messer und einige Schmuckobjekte, die in den letzten 20 Jahren entstanden sind. Der Prozess der Gestaltung beginnt bei Steinau mit intensivem Zeichnen. Er skizziert und zeichnet, auf konkrete Messerentwürfe bezogen, aber auch "ins Blaue", indem er gestalterische Ideen festhält, weiterentwickelt, kombiniert. Eine Reihe dieser Zeichnungen ergänzen die Präsentation der Messer.
Darüber hinaus erlaubt Steinau Einblicke in den Herstellungsprozess. Er fertigte für das Museum ein eigenes Messer an und ließ es zu, dass die einzelnen Arbeitsschritte fotografisch dokumentiert wurden - für einen in konzentrierter Einsamkeit arbeitenden Menschen wie Jürgen Steinau ein nicht ganz einfacher Entschluss.
Das Ergebnis ist eine dichte Schau über eigenwillige Gestaltung, Präzision und gefährliche Schönheit.