Kaum ein anderes Genre hat die Populärkultur des 20. Jahrhunderts so geprägt wie der Western. Klischees und Mythenbildung trafen auf wahrhaftige Reiseerfahrung. Authentische Dialoge mit der Kultur der Ureinwohner grenzten sich von reißerischer Pulp-Fiction ab. Europäische Comiczeichner legten früher und nachdrücklicher den Finger in die Wunden von Rassismus und Völkermord (z.B. Hergé). Dafür verwandelten amerikanische Zeichner die Erfahrungen von Weite und Leere in transzendente Energie (z. B. George Herriman). Der Comic, der Roman, der Film, das Fernsehen, Amerika und Europa, sie alle hatten ihr ganz eigenes Bild vom nordamerikanischen Westen.
Neben ca. 150 Originalzeichnungen und historischen Zeitungsseiten der bedeutendsten Comic-Künstler des 20. Jahrhunderts, von Winsor McCay (Little Nemo) und George Herriman (Krazy Kat) bis Morris (Lucky Luke) und Jean Giraud (Leutnant Blueberry), hunderten von Heften und Dokumenten, versammelt die Ausstellung in Korrespondenz auch historische Fotografien vom Westen, indianische Volkskunst und Filme.