Das Museum Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst in Hannover verspricht mit einer Ausstellung vom 11. August bis 13. Oktober 2013 ein Wiedersehen mit Winnetou, Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi und all den anderen schillernden Gestalten aus der Feder Karl Mays, – so, wie man sie kennt und wie man sie vielleicht noch nie gesehen hat.
Kaum ein Autor hat so sehr die Fantasie und Sehnsüchte seiner Leser beflügelt wie Karl May, der erfolgreichste deutsche Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Seine Bücher wurden und werden weltweit von einem Millionenpublikum gelesen. Was aber noch vielfach unbekannt ist: Seit über 100 Jahren haben die abenteuerlichen Erzählungen auch zahlreiche Künstler zu sehr unterschiedlichen, doch stets faszinierenden Bildern angeregt. Schon zu Lebzeiten Mays wurden seine Geschichten mit stimmungsvollen und mitreißenden Illustrationen bebildert, etwa von Ewald Thiel, Willy Moralt und Claus Bergen. In ihrer Gestaltung aus heutiger Sicht mehr als überraschend sind insbesondere die symbolistischen Titelbilder des Jugendstilkünstlers Sascha Schneider, dessen verrätselte und pathetische Werke May selbst sehr schätzte. Zu echten Ikonen der Populärkultur wurden schließlich die plakativen, farbintensiven Titelbilder der »Grünen Bände« von Carl Lindeberg. Geradezu filmisch wirken hingegen die dynamischen Blätter des Tschechen Zdeněk Burian. Einen ironischen Blick auf den Kosmos Karl Mays bieten wiederum in jüngster Vergangenheit die Zeichnungen von Christian Moser und Peter Klier sowie die reizvollen Malereien von Michael Sowa.
Insgesamt werden ca. 120 Original-Illustrationen und -Titelbilder von 25 internationalen Künstlern aus knapp 130 Jahren gezeigt sowie einige zeittypische historische Buchausgaben.
Daneben widmet sich die Ausstellung insbesondere dem Medium Film, in dem Mays Helden in Gestalt von Pierre Brice, Lex Barker, Steward Granger, Karin Dor und vielen anderen deutschen und internationalen Schauspielern seit den 1960er Jahren neue Generationen begeistern und geradezu zu »Pop-Stars« wurden. Eines der Highlights der Ausstellung ist zweifellos das echte Filmkostüm, das Pierre Brice als Winnetou getragen hat. Zudem sind Original-Kostümentwurfszeichnungen von Irms Pauli, Filmplakate, Aushangfotos und seltenes Kinowerbematerial sowie zwei lebensgroße BRAVO-Starschnitte von Pierre Brice als Winnetou und Marie Versini als Ntscho-tschi zu bestaunen.
Eine nostalgische Reise in die Vergangenheit versprechen auch die ausgestellten Buchausgaben aus verschiedenen Jahrzehnten sowie die Spielzeuge, Comichefte und Vermarktungsartikel aus den 1960er und 1970er Jahren. Aus heutiger Sicht teils ungewöhnliche Bildideen finden sich wiederum unter den ausgewählten Plakaten aus acht Jahrzehnten von den Karl-May-Freilichtspielen in Rathen/Sachsen, Bad Segeberg/Holstein und Elspe/Sauerland.
Die Exponate stammen vom Karl-May-Verlag in Bamberg und Radebeul, vom Karl-May-Museum Radebeul, vom Deutschen Filminstitut DIF Frankfurt/Main sowie aus privaten Sammlungen und wurden exklusiv für diese Ausstellung zusammengebracht.