Deutsches Technikmuseum (Foto: KULTURpur)
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Deutsches Technikmuseum

SDTB, Foto: N. Michalke
SDTB, Foto: N. Michalke
Deutsches Technikmuseum (Foto: KULTURpur)
Deutsches Technikmuseum (Foto: KULTURpur)

Trebbiner Str. 9
10963 Berlin
Tel.: 030 90 25 40
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Öffnungszeiten:

Di-Fr 9.00-17.30 Uhr
Sa, So 10.00-18.00 Uhr

Strahlende Landschaften - Fotografien von Karl-Heinz Rothenberge

14.07.2007 - 14.10.2007
Die wenige Freizeit, die ihm als Chefarzt am Klinikum Landshut bleibt, verbringt Professor Karl-Heinz Rothenberger als passionierter Fotograf mit der Schwarzweiß-Fotografie. Puristisch und analog ist seine Ausrüstung, geschult und erfahren sein Blick auf die Tiefe der Dinge, die ihn interessieren. Im eigenen Labor entstehen Abzüge, die erfolgreich auf zahlreichen Ausstellungen zu sehen sind. In der Reduktion liegt die Stärke seiner fotografischen Arbeiten; nachträgliche Bildmanipulation lehnt er ab. 2005 erhielt Rothenberger den Bayerischen Journalistenpreis für das beste Pressefoto zum Thema Umwelt und Energie. Die Sonderausstellung zeigt Arbeiten aus zwei seiner Bilderzyklen. Vom Uranerzbergbau zur Bundesgartenschau Von 1949 bis zum Fall der Mauer wurde in der Stadt Ronneburg in Thüringen das größte Uranerzvorkommen des ehemaligen Ostblocks abgebaut. Zurück blieb ein verwüsteter Landstrich mit großen Schäden für Mensch und Natur. Der Tagebau hinterließ in dem dicht besiedelten Gebiet 1400 km offene Grubenbaue, 311 Mio. Kubikmeter Haldenmaterial und 160 Mio. Kubikmeter hochgiftige Schlämme. Die Sanierung dieses riesigen Areals ist eines der großen Umweltschutzprojekte Europas. Das Abtragen der Abraumhalden, das Fluten und Verfüllen von kilometerlangen unterirdischen Stollen sowie das Versiegeln der giftigen Schlammseen ist eine große ökologische und technische Herausforderung. Erd- und Gesteinsschichten werden in Abhängigkeit von ihrem Schadstoffgehalt so verbracht, dass Mensch und Natur keinen Schaden mehr nehmen können. Das verfestigte Erdreich wird mit einer Abdeckung aus Muttererde versehen. Mit eindrucksvollen Bildern hat Karl-Heinz Rothenberger die Landschaftsveränderungen dokumentiert. Europas größte Radlader und Muldenkipper verrichten die gigantische Aufgabe. Die umweltfreundlichen, mit Biodiesel angetriebenen LKW, können mit ihren 1308 PS starken Motoren 136 t Erdreich laden und transportieren. Die Renaturierung und Neugestaltung der Landschaft dauert 20 Jahre, beschäftigt 2300 Menschen und ist eine völlig neue Erfahrung, die Menschen im Umgang mit der Natur machen. Auf einem Teil der ehemaligen Bergbaulandschaft eröffnete am 27. April 2007 die diesjährige Bundesgartenschau Gera und Ronneburg. Ca. 45 ha Ausstellungsfläche umfasst die “Neue Landschaft Ronneburg”. Sie besteht aus dem Ronneburger Balkon, von dem man weit in das malerische Gessental schaut. Das Tal vom romantischen Schloss Ronneburg bis zum Pfortener Gut war früher ein beliebtes Ausflugsziel der Thüringer. Auf dem seit 2004 begrünten Areal blühen zur BUGA 12 000 Rosenstöcke in den prächtigsten Farben. Gittermasten - eine Baustelle als Kunstobjekt Hochspannungsmasten, gewaltige Gitterkonstruktionen aus Stahl, durchziehen unser Land und versorgen uns mit elektrischer Energie. Ein gewohnter Anblick ohne besondere Auffälligkeiten. Im Rahmen umweltschonender Restaurierungsarbeiten verwandeln sich die einfachen Gitterstrukturen in riesige Kunstobjekte. Die Masten werden mit Stoff umhüllt, damit die umgebenden Felder nicht mit den Metallstäuben der Sandstrahlarbeiten belastet werden. Monolithen gleich stehen sie dann in der Landschaft, als seien sie eigens für die künstlerischen Fotografien Rothenbergers installiert worden. Die Arbeiter in ihren Schutzanzügen erinnern dabei an vermummte Darsteller in einem irrationalen Szenenbild.

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