07.07.2010 - 31.10.2010
Die Fotografien Manfred Wilhelms geben einen besonderen Einblick in eine vergangene Epoche deutscher Energiegeschichte: Sie zeigen die skurrile Schönheit verlassener Braunkohlelandschaften und stillgelegter Industriebauten auf dem Gebiet der DDR.
Kurz nach der Wende fuhr der Kameramann, Regisseur und Fotograf Manfred Wilhelms gemeinsam mit dem Maler Fritz Kreidt in die Braunkohletagebau- und Industriegebiete im Raum Leipzig, um die dort existierenden und teilweise noch in Betrieb befindlichen historischen Industriegebäude und Anlagen in einem Film, in Fotografien und Bildern festzuhalten.
Vor allem in der Braunkohleindustrie fanden sie „Dinosaurierparks“ mit alten, rostigen Maschinen, Anlagen und Gebäuderuinen, in denen sich die Industriegeschichte seit 1900 widerspiegelte. Eine atemberaubende Kulisse, in der eine künstlerische Motivsuche voller phantastischer Entdeckungen in nie gesehenen Landschaftspanoramen begann.
Zitat Wilhelms: "Unwiederholbare Abbildungen einer verlorenen Realität. Verwandeln sich doch die äußerlich sichtbaren Arbeitsprozesse der Vergangenheit zukünftig mehr und mehr in digitale, nicht sichtbare Prozesse. In der Stunde, da die "Dinosaurier des Industriezeitalters" sterben, erscheinen der Maler sowie der Filmemacher und Fotograf auf der Bildfläche, um ihr letztes Aufleuchten vor ihrem Aussterben zu dokumentieren."
Die Ausstellung mit 44 großformatigen Farbfotos beleuchtet auch einen historisch wichtigen Umbruch in der Geschichte der deutschen Energiegewinnung. Einst Vorzeigeindustriezweig in der DDR, ist der Braunkohleabbau heutzutage nicht zuletzt aufgrund seiner ökologischen Folgen höchst umstritten und zu weiten Teilen still gelegt.
Die Fotoausstellung "Rostige Bilder" ist Teil der Energieroute der Museen, einem Projekt der Leibniz-Gemeinschaft im Wissenschaftsjahr Energie, an dem das Deutsche Technikmuseum als Partner beteiligt ist.