02.11.2010 - 27.02.2011
Die Ausstellung zeigt 34 Aufnahmen von Straßendeckeln, in der Fachsprache Schachtdeckel genannt. Die Fotografien der Industrie-Designerin Annett Stroetmann präsentieren einen interessanten Teil Industrie- und Alltagskultur aus dem Berliner Stadtraum, der oft nicht wahrgenommen wird.
Straßendeckel sind die Tore zu einer unterirdischen Welt aus Röhren und Schächten, mit denen die Versorgungsunternehmen unter anderem den Energiefluss unserer Stadt sicherstellen.
Unterschiedlichste Deckelformen und -materialien geben Aufschluss über Alter und Art der Schachtabdeckung sowie über die Zugehörigkeit des Versorgers.
Die Berliner Deckel unterscheiden sich in ihrer Größe und weisen vielfältige Struktur- und Gestaltungsmerkmale auf, auch die Art ihrer Einbettung ist sehr variabel.
Sogar echte Designerstücke werden an prominenten Plätzen und Straßen der Stadt eingesetzt: So zum Beispiel der 2005 von dem Industrie-Designer Marcus Botsch für die Berliner Wasserbetriebe kreierte Kanaldeckel, der in seiner Mitte Reliefs mit wichtigen Berliner Sehenswürdigkeiten wie Brandenburger Tor oder Fernsehturm trägt.
Wendet man seinen Blick einmal von Berlin nach Tokio, so wird man feststellen, dass der Straßendeckel in Japan nicht einfach nur der Verschluss eines Schachtes ist, sondern ein künstlerisches Straßenemblem mit historischem Lokalkolorit.
Annett Stroetmann hat den Meistertitel im Goldschmiedehandwerk und studierte Industriedesign an der Universität der Künste in Berlin. Nach Designertätigkeiten in der Industrie und einem gemeinsamen Büro mit Studienkollegen betreibt sie heute ein eigenes Design-Atelier in Berlin-Wilmersdorf.