Die derzeitige Ausstellung des Deutschen Textilmuseums Krefeld versammelt Werke von 36 Künstlern, aus 15 Ländern, darunter Vertreter der europäischen Länder Deutschland, Niederlande, Belgien, Frankreich, Spanien, Italien, Finnland, Ungarn, Tschechien, Polen, Lettland und Litauen; und Vertreter asiatischer Länder wie Japan, Südkorea und erstmals auch China. Der größte Teil der Arbeiten ist 2016 entstanden und wurde speziell für die Ausstellung Asia-Europe III. geschaffen. Das Deutsche Textilmuseum ist somit der Ort, an dem viele der Kunstwerke erstmals ausgestellt werden. Bei dieser Ausstellung handelt es sich nicht um das Ergebnis eines Wettbewerbs, sondern um eine von der Kuratorin Marika Szaraz organisierte Schau, die neuere Tendenzen der Textilkunst in Asien - mit dem Schwerpunkt auf Japan - und Europa vorstellt. Die beteiligten Künstler wurden bislang von der französischen Künstlerin Erny Piret koordiniert, mit dem aktuellen Ausstellungsprojekt hat sie die Kuratorenschaft weitestgehend an die in Belgien lebende ungarische Künstlerin Marika Szaraz übertragen.
Kaum eine der traditionellen Künste hat sich in den vergangenen Jahrzehnten so stark verändert und neu ausgerichtet wie die Textilkunst. Aus dem Blickwinkel des Betrachters ist es spannend festzustellen, wie sehr neue Techniken die Dimensionen Zeit und Raum auf ungewohnte Weise konturieren und neu bestimmen. Die meisten Künstler bewegen sich mit ihren Werken im Bereich der Objektkunst, andere hingegen gestalten und beherrschen ganze Räume durch ihre Installationen.
Alle hier ausgestellten Künstler sind in ihren Heimatländern bereits anerkannt. In den unterschiedlichen Arbeiten spiegeln sich nicht nur die verschiedenen Herangehensweisen an bestimmte Themen oder den Umgang mit dem Material, sondern auch die stark voneinander abweichenden Lebensumstände und Erfahrungen jedes einzelnen Künstlers. Dies herauszustellen war ein wesentliches Ziel der Kuratorin. Größe, Material, Farbe oder Thema der Arbeiten unterlagen ganz bewusst keinen Beschränkungen. Und so sind vor allem die verwendeten, unterschiedlichsten Materialien - fest, hart, weich, glänzend oder transparent - nicht beliebig, sondern vielmehr wohlüberlegt gewählt worden. Mit dieser Präsentation verbindet die Kuratorin den Wunsch, für eine kurze Zeit einen lebendigen Raum des kulturellen Austauschs zwischen zwei Kontinenten und zwischen einzelnen Ländern und damit auch zwischen unterschiedlichen Zivilisationen zu bieten.