17.10.2008 - 30.11.2008
Längst haben wir es in unser Leben integriert: das Automobil. Mehr als ein Transportmittel, verkörpert es auch das Lebensgefühl seines Besitzers.
Giorgetto Giugiaro entwarf in den späten Seventies den Panda in architektonischer Einfachheit, schnörkellos, kantig, glattflächig, preisgünstig – und für uns heute ein Pate des ökologisch sinnvollen Autos der Zukunft.
1980 war der Kleine zum ersten Mal auf den Straßen zu sehen und galt bald als revolutionär: Reduktion auf das Wesentliche – eine Antwort auf immer größere, schwerere und damit auch immer teurere Fahrzeuge.
Als Leichtgewicht mit knapp 700 kg wurde er ausschließlich als Zweitürer mit großer Heckklappe angeboten, auf Wunsch ein doppeltes Faltdach – das war Luxus. Ansonsten zeigte er sich von der rustikalen Seite: spartanisch, in Wagenfarbe gespritztes Blech im Innenraum, klappbares „Campinggestühl“ vorne und hinten, unverkleidete Halterungen für die Sicherheitsgurte im Kofferraum. Genial und charmant: Der Aschenbecher aus Plastik – festgeklemmt auf der Armaturenablage – ließ sich bereitwillig zwischen Fahrer und Beifahrer hin und herschieben.
Geplant für Geringverdienende, avancierte der Panda rasch – dank genialer Werbestrategien – zum Kultauto: In 23 Jahren gingen über vier Millionen Exemplare vom Band.
Die Neue Sammlung zeigt den Fiat Panda nicht nur als Objekt der Begierde, sondern auch als festen Bestandteil der Gesellschaft, mit all ihren Höhen und Tiefen – ein Volks-Wagen auf Italienisch. Paolo Tumminelli, Architekt, Designprofessor, Publizist und Forscher, dokumentierte fotografisch seine Suche nach dem weißen Ur-Panda vom Brennerpaß bis Sizilien – eine Italienreise der anderen Art. Je nach Blickwinkel ist die Präsentation ein Reisebericht, ein Dokument alltäglicher Automobilkultur, eine Demonstration wahrer Designqualität.