Unmittelbar nachdem August Sander (1876–1964) 1910 sein Atelier in Köln-Lindenthal gegründet hatte, zog es ihn immer wieder in den nahe liegenden Westerwald. Dort photographierte er über vier Jahrzehnte viele Familien, nahm bemerkenswerte Gruppen- und Einzelporträts auf oder fing vielfältige Landschaftseindrücke ein. Gelegentlich nahm er auch einzelne Bauernhäuser auf oder fand Ortsansichten und Straßenwinkel, die die ländliche Lebensumgebung der Ansässigen dokumentieren. Die Ausstellung zeigt weitgehend Photographien, die in dieser Form erstmals zu sehen sind. Die meisten dieser analog erstellten Handabzüge wurden 2014/15 auf Basis der im August Sander Archiv erhaltenen originalen Negative von August Sander erstellt. Wiederholt zeigt sich der meisterhafte Blick des Photographen auf sein Gegenüber, in aller dokumentarischen Treue und Schönheit.