Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Foto: Marcus Buck
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Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände

Foto: Stefan Meyer
Foto: Stefan Meyer
Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Foto: Marcus Buck
Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Foto: Marcus Buck

Bayernstraße 110
90478 Nürnberg
Tel.: 0911 231 56 66
Homepage

Öffnungszeiten:

Mo-Fr 9.00-18.00 Uhr
Sa-So 10.00-18.00 Uhr
letzter Einlass: 17.00 Uhr

Das Reichsparteitagsgelände im Krieg - Gefangenschaft, Massenmord und Zwangsarbeit

09.05.2019 - 02.02.2020

Die Ausstellung geht der weitgehend unbekannten Geschichte des Reichsparteitagsgeländes im Zweiten Weltkrieg nach. Während die Bilder der Reichsparteitage weltweit Berühmtheit erlangten, ist die Umnutzung des Areals als Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiterlager zwischen 1939 und 1945 in Vergessenheit geraten. Noch im Herbst 1939 wichen die Zeltstädte zur Unterbringung der Parteitagsteilnehmer südlich des Bahnhofs Märzfeld zahllosen Holzbaracken, Wachtürmen und Stacheldrahtzäunen. Es entwickelte sich ein umfangreicher Lagerkomplex, in den bis zur Befreiung im April 1945 tausende Zivilisten und Kriegsgefangene aus West-, Süd- und Osteuropa verbracht wurden. Die meisten wurden zum "Arbeitseinsatz" in der Landwirtschaft und der Industrie herangezogen – viele unter menschenunwürdigen Bedingungen. Mehrere tausend Kriegsgefangene und zur Zwangsarbeit Verschleppte starben in Nürnberg.
Die unfreiwillig in die Lager gebrachten Menschen und ihre Erfahrungen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Eine Vielzahl von Fotos, Zeichnungen, Briefen, Erinnerungen und persönlichen Dokumenten aus Privatbesitz zeigt die Sicht der Betroffenen auf ihre Gefangenschaft, den "Arbeitseinsatz" und die Trennung von der Familie. Biografien einzelner Kriegsgefangener und ziviler Zwangsarbeiter bringen individuelle Schicksale nahe und legen eindrücklich Zeugnis davon ab, dass das Reichsparteitagsgelände im Zweiten Weltkrieg in die rassistische Kriegsführung und nationalsozialistische Vernichtungspolitik eingebunden war. Das Reichsparteitagsgelände war nicht nur ein Ort der propagandistischen Selbstinszenierung der NS-Diktatur, sondern ebenso ein Ort des Leidens und Sterbens, der Ausbeutung und Ermordung.

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