Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Foto: Marcus Buck
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Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände

Foto: Stefan Meyer
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Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Foto: Marcus Buck
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Bayernstraße 110
90478 Nürnberg
Tel.: 0911 231 56 66
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Öffnungszeiten:

Mo-Fr 9.00-18.00 Uhr
Sa-So 10.00-18.00 Uhr
letzter Einlass: 17.00 Uhr

Techniker der "Endlösung" Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz

03.06.2007 - 31.10.2007
Die Verbrechen in den Konzentrationslagern werden in Deutschland vor allem der SS zugeschrieben. Diese war jedoch u.a. auf Helfer angewiesen, welche die technischen Gerätschaften für die im "großen Stil" verübten Gewalttaten entwickelten und ständig perfektionierten. Zu diesen bislang weitgehend ungeachtet gebliebenen Zulieferern, die sich aktiv an der Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten beteiligten, zählte die Erfurter Firma Topf & Söhne, die vor allem auf dem Gebiet der Brauerei- und Mälzereianlagen bis in die 1940er Jahre hinein weltweit eine Spitzenposition einnahm. Das 1878 gegründete Unternehmen entschloss sich unter den Firmeninhabern, den Brüdern Ludwig und Ernst-Wolfgang Topf, in den 1940er Jahren zur Zusammenarbeit mit der SS, fertigte Entlüftungsanlagen für die Gaskammern in Auschwitz und entwickelte große leistungsfähige Krematoriumsöfen für Auschwitz, Buchenwald, Dachau und andere Konzentrationslager. Dabei zeigt der Umsatzanteil aus den Krematoriengeschäften von weniger als drei Prozent, dass diese Aufträge für das Unternehmen keineswegs überlebenswichtig waren. Es ist auch nichts darüber bekannt, dass auf die Firma Druck "von oben" ausgeübt oder sie gar zur Annahme der Aufträge gezwungen worden wäre. Im Gegenteil: In klassischem Geschäftsgebaren versuchte man, die Konkurrenzfirma Kori aus Berlin auszustechen. Die Unternehmer nutzten jede "Chance", die sich ihnen bei der Vergabe von Staatsaufträgen bot. Dabei wussten die Mitarbeiter der Firma vermutlich, was sie taten. Alle Anlagen wurden von hauseigenen Ingenieuren in den Lagern vor Ort installiert und repariert. Aus Eigeninitiative entwickelte Ingenieur Kurt Prüfer sogar Vorschläge zur Verbesserung der Tötungsmechanik. Es kann als sicher gelten, dass auch die Mitarbeiter in der Firma spätestens seit Januar 1943 vom Zweck der Aufträge wussten. Von einem Einverständnis der Verantwortlichen mit den Zielen der Reichsregierung ist auszugehen.

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