28.01.2011 - 26.06.2011
Vittore Bocchetta, geboren 1918, wurde als italienischer Widerstandskämpfer 1944 von den Nationalsozialisten in das KZ Flossenbürg, später nach Hersbruck deportiert. Im Frühjahr 1945 konnte er entkommen. Da das Nachkriegsitalien wenig Interesse an der eigenen Vergangenheit zeigte, wanderte Bocchetta in die USA aus. 1972 gab er die Lehrtätigkeit für vergleichende Literatur an der Universität Chicago auf, um seiner Berufung als Maler und Bildhauer zu folgen. In Kunstwerken und Texten verarbeitete Bocchetta die Erfahrungen aus "jenen fünf verdammten Jahren" des Widerstandes und der Verfolgung. Erst im Oktober 1992 kehrte er endgültig wieder nach Verona zurück und besuchte 2004/2005 erstmals wieder die Orte seines Leidens in Deutschland.
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Bocchettas Zeichnungen, Ölgemälden und Skulpturen. Während einige Werke die Erlebnisse der Jahre 1940-1945 direkt ansprechen, verdichtet sich in anderen diese Erfahrung zu einer Grenzerfahrung menschlicher Existenz allgemein. Begleitende Texte stellen die Werke in Bezug zu seinem Leben.