Das Eisenkunstgussmuseum ist der Gießerei der Buderus Guss GmbH angegliedert. So ist es hier möglich, sich über den Kunstguss in der Vergangenheit und in der Gegenwart zu informieren.
Während Eisen für die Herstellung von Werkzeugen, Waffen und Geräten schon seit der nach ihm benannten Eisenzeit verwendet wurde, gewann es als Material für die Herstellung von Kunstgegenständen erst seit Beginn des 19. Jahrhunderts verstärkt Beachtung. Eine verbesserte Technik machte es möglich, immer filigranere Objekte zu gießen, was besonders die Produktion des Eisenschmucks förderte.
Im Museum wird eine umfangreiche Sammlung von Schmuckstücken und Medaillons sowie Plastiken, Reliefs und Skulpturen präsentiert. Darunter befindet sich auch ein Teller, der nach einem Entwurf des berühmten Architekten und Malers Karl Friedrich Schinkel gegossen wurde. Daneben sind zahlreiche dekorative Gegenstände des täglichen Lebens wie Schreibzeuge, Uhrenhalter, Schalen, Teller und Briefbeschwerer zu besichtigen.
Zu den ersten Erzeugnissen des künstlerischen Eisengusses zählen Ofenplatten. In der Ausstellung wird eine der bedeutendsten Sammlungen von Ofen- und Kaminplatten gezeigt, an der man die Entwicklung ihrer künstlerischen Gestaltung verfolgen kann. Angefangen von Szenen aus der griechischen Mythologie über Motive aus der biblischen Geschichte bis hin zu genrehaften Darstellungen ist ein vielfältiges Formenrepertoire zu sehen.
Buderus Kunstguss in Eisen und Bronze
Buderus pflegt an seinem Traditionsstandort in Hirzenhain in Oberhessen, welcher bereits 1375 als Waldschmiede erwähnt, die fast ebenso alte Tradition des künstlerischen Eisengusses.
Das Serienprogramm umfasst Nachgüsse von annähernd 300 Ofen- und Kaminplatten aus 5 Jahrhunderten, Plastiken, Reliefs, Plaketten und Erinnerungstafeln in Eisen- oder Bronzeguss.
Kunstobjekte alter Meister oder zeitgenössischer Bildhauer erhalten durch den harten Werkstoff Eisen eine besondere Aura; die sich in einer noblen Schlichtheit widerspiegelt.
Mit diesem nicht alltäglichen Akzent werden Wohnräumen mit einer persönlichen und eleganten Note versehen.
Kunstguss ist keine Massenproduktion, sondern vornehmlich handwerklich in einer echten Manufaktur gefertigt.
Kunstguss, diese Spielart des Giessereiwesen wird auch nicht nach seinem Materialwert beurteilt - giesstechnische Perfektion und Technisches Wissen sind unabdingbar, wenn Kunstwerke aus Eisen und Bronze entstehen sollen
Es ist der Giesserei angegliedert,
so dass in Hirzenhain nicht nur
der Kunstguss in seiner heutigen
Form lebt, sondern auch in
seiner historischen Bedeutung.
Die Hirzenhainer Hütte, erstmals 1375 urkundlich als "Waldschmittenstat" erwähnt, wurde 1817 von der Familiengesellschaft Johann Wilhelm
Buderus und Söhne pachtweise übernommen.
Im Jahre 1678 hatte man auf der
Hirzenhainer Hütte einen Holzkohlehochofen errichtet
und damit eine neue Ära ins Leben gerufen.
Innenansicht des Museums
Geschichte rund 200 Jahre ist es her, dass Eisen als
Material für Kunstwerke entdeckt wurde.
Die technische und wirtschaftliche Entwicklung zu Beginn des 19. Jahrhunderts ließ generell die Nachfrage nach künstlerische gestalteten Objekten steigen und die verbesserte Hüttentechnik machte es möglich, immer filigranere Objekte zu giessen, so dass Einsenkunstguss dem Zeitgeschmack entsprach.
Sogar feine Schmuckstücke konnten nun aus Eisen gefertigt werden.
Diese Eisenschmuckproduktion wurde zu Beginn der Befreiungskriege (1813-1815) besonders in Berlin vorangetrieben.
"Gold gab ich für Eisen" lautete das Schlagwort !
Angesprochen waren die Frauen, ihren Schmuck "zur Rettung des Vaterlandes" abzugeben.