Die Ausstellung gibt einen umfassenden Einblick in das Schaffen der in Irland lebenden Künstlerin Christel Rosenfeld, deren Reliefarbeiten von einem gleichberechtigten Zusammenwirken von Malerei und Skulptur geprägt sind. In ihren Arbeiten lässt Christel Rosenfeld sorgfältig ausgesuchte und bearbeitete Holzstücke unterschiedlicher stereometrischer Formen wie Kristalle aus der Tiefe des Bildgrunds und über einen vorgestellten Bildrand hinaus wachsen. Christin Heße, der auch die Einführung bei Vernissage halten wird, charakterisiert die Reliefarbeiten folgendermaßen: "Durch das Zusammenfügen formal unterschiedlicher Elemente entsteht eine neue Identität, die die Künstlerin als eine imaginäre »Persönlichkeit« mit einem starken Eigenleben begreift. Zu dieser »Persönlichkeit« tritt sie dann mittels der malerischen Bearbeitung und Auseinandersetzung in einen »intimen Dialog«, an dessen Ende sie das Bild schließlich als »Porträt« dieses imaginären Gegenübers begreift.
Dieser auch an der langen Arbeitszeit ablesbar ausgedehnte Prozess lässt Werke entstehen, die über den kunsttechnischen Begriff »Relief« hinausweisen. Wie in der zugrundeliegenden Wortbedeutung (lateinisch relevare = erheben) treten die charakteristischen Formen aus der Fläche hervor und werden durch die malerische Bearbeitung in ihrer Plastizität zum einen betont, zuweilen aber auch wieder relativiert, wenn tief liegende den gleichen Helligkeitsgrad erhalten wie ganz erhabene Facetten. Auch die spezifische Materialität wie die ungeschliffene Sägefläche des Holzes wird immer wieder als deutlich sichtbare Struktur stehengelassen oder sogar betont. Malerische und skulpturale Bildelemente führen so zum einen ein gleichwertiges Eigenleben, bedingen einander aber zugleich, um zu einer eigenen Bildsprache zu verschmelzen."