Papier und Linie - diese beiden Komponenten faszinieren die Künstlerin, gezeichnet wie geschnitten, groß- wie kleinformatig. Dorthe Goeden konzipiert ihre Arbeiten konsequent aus der Linie. Die Arbeiten werden mit dem Skalpell aus dem Papier geschnitten. Mit der Montage der Papierschnitte erzielt die Künstlerin eine Dreidimensionalität, die das Papier von seiner reinen Funktion als Bildträger befreit. Das beschnittene Papier selbst ist das Gestaltungsmittel, das seine Wirkung erst im Raumkontext als Installation entfaltet.
Eine zeichnerische Sammlung an Fund- und Erinnerungsstücken liefert das Material dafür. Fragmente werden kombiniert und so entstehen Kompositionen, bei denen Orte, Innenräume und die Abgrenzung nach Außen als gedankliches Konzept vorhanden sind. Die Papierschnitte sind Symbiosen von figurativen und ornamental-abstrakten, der Natur entlehnten Motiven. Die Künstlerin beschäftigen Wahrnehmungs- und Erinnerungsprozesse und die Frage, ob das Gefühl von Vergänglichkeit an bestimmte Orte oder Dinge gebunden ist.