Dem Osnabrücker Rechtsanwalt Hans Calmeyer (1903–1972) gelang es, als Verwaltungsjurist in den besetzten Niederlanden zwischen 1941 und 1945 Tausende von Juden vor der Deportation in die Vernichtungslager der Nazis zu bewahren. Erst Jahre nach seinem Ableben wurde sein Rettungswerk durch den Osnabrücker Lehrer Peter Niebaum († 2013) wiederentdeckt. Aufgrund des Erfolges der Ausstellung »Hans Calmeyer und die Judenrettung in den Niederlanden« beauftragte der Deutsche Anwaltverein (Berlin) den Historiker Dr. Joachim Castan, eine weitere Ausstellung zu gestalten. Als Schirmherr konnte der damalige Präsident des Bundesverfassungsgericht Prof. Hans-Jürgen Papier gewonnen werden. Diese neue Ausstellung »Ein Rechtsanwalt im Unrechtsstaat – Calmeyers verwaltungsrechtlicher Rettungswiderstand 1941–1945« hatte ihre Premiere auf dem Deutschen Anwaltstag in Köln und wurde dann in Regensburg, Berlin, Oldenburg und Münster gezeigt. Bisheriger Höhepunkt war die Station im Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Erstmalig wird diese neue Calmeyer-Ausstellung auch in Calmeyers Heimatstadt Osnabrück im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum zu sehen sein. Für diese Ausstellung konnte Dr. Castan charakteristische Originalfälle von »Calmeyer-Juden« in niederländischen Archiven ausfindig machen und anschaulich darstellen. Ein spannendes Stück Zeitgeschichte, das neben Calmeyers Rettungswerk auch dessen Tragik und Dilemma zeigt.