13.12.2007 - 02.03.2008
Heinrich Reifferscheid stammt aus der rheinischen Musikverleger- und Gelehrtenfamilie Simrock-Reifferscheid. Dort am Mittelrhein zwischen Koblenz und Düsseldorf weiß man um ihr Schaffen in Musik, Literatur, Theologie und Kunst, auch der Medizin.
Nikolaus Simrock (1751-1832) verlegte die Werke Beethovens und anderer großer Musiker seiner Zeit, sein jüngster Sohn Karl Simrock (1802-1876) übertrug das Nibelungenlied ins Neuhochdeutsche. August Reifferscheid (1835-1887) übersetzte älteste christliche Schriften aus dem Lateinischen ins Deutsche, darunter Arnobius v. Sicca und Tertullian. August Reifferscheid war der Schwiegersohn von Karl Simrock und der Vater des Künstlers.
Heinrich Reifferscheid trat als Kunstschaffender hervor und ging neue schöpferische Wege, wie diese in seiner "radierten Welt" sichtbar zum Ausdruck kommen. Er ist eine Ausnahmeerscheinung unter den Radierern um 1900, was auch durch den Gewinn des wichtigsten Kunstwettbewerbs seiner Zeit dokumentiert ist.
Seine Radierungen befinden sich europaweit in 25 Museen und graphischen Sammlungen, zum Teil schon über 100 Jahre.