25.02.2010 - 31.07.2010
Er war kein vielreisender umjubelter Virtuose wie der fast gleichaltrige Franz Liszt oder seine eigene Frau, die schon als junges Mädchen nach Paris und Wien reiste und nach dem tode ihres Mannes viele Male als gefeierter Star in England gastierte. Doch Robert Schumann, der in sich selbst eine ganze Welt barg und sich als Jugendlicher kaum entscheiden konnte, ob er sein künstlerisches Genie auf die Literatur oder die Musik richten sollte, wollte die Welt auch nicht nur in seiner Phantasie bereisen, sondern dahin gehen, wo er sich Inspiration, Vervollkommnung seiner Fähigkeiten und Anerkennung erhoffte.
Nach seinem Abitur verließ er seine Geburtsstadt Zwickau, um in Leipzig und Heidelberg Jura zu studieren, wobei das auf Wunsch seiner Mutter aufgenommmene Studium nur wenig seiner Zeit in Anspruch nahm, die er vielmehr der Musik, Konzertbesuchen - u.a. in Frankfurt, wo das "Paganini-Erlebnis" den letzten übermächtigen Anstoß zur Msikerlaufbahn Schumanns gab - und Reisen widmete, von dem ihn die längste von Heidelberg über die Schweiz nach Oberitalien führte. Die weiteren Lebensstationen - neben den Wohnorten Leipzig, Wien, Dresden, Düsseldorf und Bonn, wenn der zweieinhalb Jahre bis zu seinem Tod dauernde Aufenthalt als Patient der Nervenheilanstalt in Endenich Bonn als Wohnort zu bezeichnen erlaubt, sind das auch die Reisen, u.a. nach Russland und in die Niederlande - bringen nicht nur äußere Veränderungen und Änderungen in der Lebenssituation, sondern spiegeln sich auch in seinem musikalischen Schaffen.
Die Ausstellung zeichnet in Ansichten von Städten und Landschaften, in Portraits Schumanns, seiner Familie, Freunde und Zeitgenossen wie in einer exemplarischen Auswahl von Briefen und an bestimmten Orten geschaffenen Werken Robert Schumanns 46jährigen Lebensweg nach - ein Weg zwischen "Poesie und Musik", zwischen Glück und Unglück, zwischen Freude und Schwermut.