22.10.2010 - 27.03.2011
Die Vertreibung der einheimischen Bevölkerung war eine der vielen Folgen der spanischen Eroberung der Karibikküste Kolumbiens im 16. Jahrhundert. Dennoch gelang es den ethnischen Gruppen, sich im nahen Gebirgsmassiv zu reorganisieren und ihre Traditionen bis heute zu bewahren. Schon die Chroniken der Eroberer und Missionare spiegeln die Faszination, die das Gebirge und seine Bevölkerung auslösten. Visuelle Dokumente allerdings sind rar. Die Fotos von Wouter Bokma (Amsterdam) aus den 1970er Jahren sind daher wertvolles Zeugnis einer sich ständigen verändernden Welt. Ausgehend von der Dokumentation eines traditionellen Festes in einem Dorf der Kágaba wurden im Rahmen eines Seminars am Lateinamerika-Institut der FU Berlin grundsätzliche Fragen nach dem Umgang mit sogenannten ethnografischen Fotografien behandelt: Fragen nach der Perspektive der Fotografen, den historischen Zusammenhängen ihrer Forschung, der Visualisierung von Machtverhältnissen und symbolischen Repräsentationen.