19.05.2010 - 24.10.2010
Vodou evoziert die vielfältigsten Vorstellungen von aus Gräbern steigenden Zombies bis mit Nadeln durchstoßenen Vodou-Puppen. Entstanden aber sind diese Klischees durch Berichte von Europäern und Amerikanern über Haiti sowie später durch die Hollywood-Filmindustrie, die diese Themen zu immer monströseren Bildern verarbeitete.
Doch Vodou entspricht nicht diesem Klischee. Das Wort "Vodou" leitet sich von der in Benin und Nigeria beheimateten Fon-Sprache ab und bedeutet "Gott". Aus diesen Regionen brachten afrikanische Sklaven ihre religiösen Praktiken mit nach Haiti, dem Westteil der Karibikinsel Hispaniola. Auf der Basis ihrer Religionen, in die Elemente des Katholizismus und teilweise indigene Glaubensvorstellungen integriert wurden, ist der haitianische Vodou entstanden, der bis heute beeindruckende Kunst- und Kultobjekte hervorbringt.
Die Schweizerin Marianne Lehmann, die seit 1957 in Haiti lebt, konnte eine Sammlung von über 3000 Vodou-Artefakten anlegen - weltweit eine der größten Sammlungen dieser Art. Den Schwerpunkt ihrer Sammlung bilden Objekte der Vodou-Geheimgesellschaft Bizango. Die Ausstellung zeigt einen Ausschnitt der Sammlung Lehmann und übernimmt somit ihren spannenden Fokus auf die Vodou-Geheimgesellschaft. Darüber hinaus werden prunkvolle Altäre, paillettenbestickte Fahnen, Darstellungen von Vodou-Göttern und viele weitere interessante Artefakte gezeigt.