13.11.2009 - 07.02.2010
Seit dem 19. Jahrhundert gehörten Puppenstuben zu bürgerlichen Haushalten. Meist waren es zwei nebeneinander liegende Räume, das Wohn- und das Schlafzimmer, die durch eine Tür miteinander verbunden waren.
Zugleich verfolgten die Eltern einen pädagogischen Zweck mit Puppenstuben oder Puppenküchen. Sie sollten im Spiel mit der Erwachsenenwelt und ihren späteren Aufgaben im Haushalt vertraut werden. Schon 1826 schrieb der Pädagoge Friedrich Fröbel: „Spiel ist die höchste Stufe der Kindesentwicklung, die Quellen alles Guten gehen aus ihm hervor.“ Das Spielzeug wurde zu einem der wichtigsten Erziehungsmittel.
Kulturgeschichtlich gelten Puppenstuben aber auch als ein Spiegel der Wohnkultur und ihren wechselnden Stilepochen mit ihrem Geschmackswandel.
Die Sammlung
Linde Götz aus Echterdingen hat in einer über 40-jährigen Sammlertätigkeit eine immense Sammlung von Puppenstuben, Puppenküchen, aber auch Puppen mit allerlei Zubehör zusammengetragen. Am Anfang stand die Rettung der Puppenküche aus dem Nachlass ihrer Großmutter, die aus Platzmangel auf den Müll kommen sollte. Inzwischen umfasst die mehr als 10.000 Exponate und Einzelteile.
Sie hat ihre Sammlung schon in zahlreichen Museen gezeigt, wie z. B. in Regensburg, Kevelaer/Niederrhein, im Badischen Landesmuseum Bruchsal u.a. Gleichzeitig wurde Linde Götz inzwischen zu einer gefragten Expertin und Gutachterin für Puppen und Puppenstuben.