Frankfurter Kunstverein, Foto: Norbert Miguletz
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Frankfurter Kunstverein

Frankfurter Kunstverein, Foto: Norbert Miguletz
Frankfurter Kunstverein, Foto: Norbert Miguletz
Frankfurter Kunstverein, Foto: Norbert Miguletz
Frankfurter Kunstverein, Foto: Norbert Miguletz

Markt 44
60311 Frankfurt/Main
Tel.: 069 219 3140
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-19.00 Uhr
Do bis 21.00 Uhr

Trevor Paglen: The Octopus

20.06.2015 - 30.08.2015

Der Frankfurter Kunstverein zeigt eine umfassende Werkschau des US-amerikanischen Künstlers Trevor Paglen (geb. 1974 in Maryland, USA), die sich unter dem Titel „The Octopus“ mit Themen wie Überwachung und politische Einflussnahme beschäftigt. Zu sehen sind farbgewaltige Landschaftsbilder im Zeitalter von Big Data, Bilderserien von militärischen Orten und geheimen Überwachungstechniken sowie Videoarbeiten zusammen mit weitreichenden Materialien und Dokumenten aus Paglens Recherche- und Forschungspraxis. Die Skulptur „Autonomy Cube“, ein offener WiFi Hot Spot, verdeutlicht gemeinsam mit seinem neuen partizipativen Werk, dem im Vorfeld der Ausstellung ausgelobten Fotowettbewerb „Eagle-Eye Photo Contest: Landschaften der Überwachung“, den neuen künstlerischen Ansatz Paglens: Er möchte mit seiner Arbeit Aktionen anstoßen, die einen Einfluss auf die Gesellschaft nehmen und aus den institutionellen Räumen der Kunst in die reale Welt hinausreichen. Die eingereichten Fotografien des Wettbewerbs werden in der Ausstellung präsentiert.
Rückte der im Juni 2013 durch Enthüllungen Edward Snowdens ausgelöste NSA-Skandal das Thema der Überwachung durch anlassloses Speichern von privaten Daten überhaupt erst ins Bewusstsein vieler Bürger, setzt sich Trevor Paglen bereits seit über einem Jahrzehnt mit dieser Thematik auseinander. Der 2015 als Rechercheur und Kameramann im Team um den Dokumentarfilm „Citizenfour“ der Regisseurin Laura Poitras über die Snowden-Affäre mit einem Oscar ausgezeichnete Künstler, fotografiert geheime Standorte der NSA und CIA, verborgene Militärbasen und Transportwege zu Geheimgefängnissen oder versteckte Abhörstationen und Flugbahnen geheimer Überwachungssatelliten und Drohnen. Paglen arbeitet dabei wie ein investigativer Journalist: durch langwierige Recherchen, in Zusammenarbeit mit Aktivisten, Wissenschaftlern, Programmierern, Amateurastronomen und Technikern gelingt es ihm, staatlich angeordnete und nicht demokratisch legitimierte Kontrolle und Überwachung aufzuspüren und sichtbar zu machen. Der studierte Geograf unternimmt den Versuch, die notwendige Technik und Infrastruktur für Überwachung wie Satelliten oder Drohnen oftmals zum ersten Mal überhaupt in einem Bild fest zu halten. Durch sein umfangreiches Werk macht der Künstler deutlich, das Geheimnisse nicht unsichtbar sind, sondern vielmehr eine Organisationsform darstellen. Seine politische Arbeit mündet in einem künstlerischen Werk, durch das eine neue Art des Sehens thematisiert wird.

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