Frauenmuseum Bonn, Foto: Michael Sondermann
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Frauenmuseum Bonn

Foto: Michael Sondermann
Foto: Michael Sondermann
Frauenmuseum Bonn, Foto: Michael Sondermann
Frauenmuseum Bonn, Foto: Michael Sondermann

Im Krausfeld 10
53111 Bonn
Tel.: 0228 69 13 44
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Sa 14.00-18.00 Uhr
So 11.00-18.00 Uhr

stronger thanÂ… Ein Künstler im Frauenmuseum?

26.05.2013 - 30.06.2013

Während die einen sich noch fragen, ob ihnen als Mann überhaupt Zutritt zum Musentempel der weiblichen Künste gewährt wird, kommen andere ganz forsch daher und stellen hier sogar aus. Der Kölner Künstler WKMF, mit bürgerlichem Namen Wolfgang Klaus Maria Friedrich hat die Direktorin des Bonner Frauenmuseums, Marianne Pitzen, überzeugt, dass auch ein Mann hier durchaus eine Einzelausstellung verdient – wenn er denn das richtige Sujet wählt: die Macht der Frauen.
Die Ausstellung WKMF - Stronger than… zeigt ab dem 26. Mai 2013 Portraits starker Frauen. Die Werkgruppe basiert auf einer ambitionierten Recherche. WKMF hat auf allen Kontinenten gesucht und gefunden. Gefunden hat er vor allem auf jenen Kontinenten, die sonst nur als Zubringer von Katastrophenberichten erscheinen. Aber gerade dort gibt es häufig gesellschaftliche Verände-rungen, die nicht nur funktionieren, sondern auch zukunftsweisend sind.
Wem ist schon bekannt, dass die Afrikanische Union, Äquivalent unserer EU, von der Präsidentin Nkosana Dlimini-Zuma geleitet wird und, dass Liberia seit 2006 unter der Regentschaft von Ellen Johnson-Sirleaf steht. Hasina Waled in Bangladesch und Pratibha Patil in Indien gestalten die Geschicke ihrer Länder.
Alle wissen dagegen, dass Angela Merkel hierzulande hohe Zustimmungswerte hat, auch die Eiserne Lady, Margaret Thatcher bleibt unvergessen. Ebenso ist Golda Meir, die Ikone der Politik im Vorderen Orient, vielen Menschen bekannt. Und − ganz ohne öffentliches Amt − hat Rosa Louise Parks 1955 den Befreiungskampf der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA ausgelöst, indem sie den für Weiße reservierten Sitzplatz im Bus nicht freigab. Ebenfalls ohne offizielles politisches Amt, aber höchst erfolgreich, die deutsche Ikone des Feminismus, Alice Schwarzer. Zielscheibe vieler Attacken − aber wer nicht provoziert, bewegt eben auch nichts.
Diesen und vielen anderen starken Frauen hat WKMF in seinem Werkblock „Stronger than…“ ein Denkmal gesetzt. Für seinen unnachahmlichen Stil der Polit-Pop Art ist er der Realitätsnähe des Siebdrucks treu geblieben, verfremdet ihn aber durch gestische und malerische Mittel sehr viel weiter als Andy Warhol dies je tat.
WKMF wirft Farbe in dicken Klumpen auf die Leinwand, verspachtelt sie, verreibt, kratzt und schabt. Er rillt und verletzt die Oberfläche, um sie anschließend wieder „zu heilen“. Für das Portrait selber, wählt er sehr sorgfältig jenen Gesichtsausdruck, der den Porträtierten am gerechtesten wird. Wichtig ist dem Künstler, das Werk mit dem Auftrag einer dünnen Sandschicht abzuschließen.
Seine Bilder sollen nicht nur durch die visuelle Aussage von Farbe und Form wirken, sondern auch haptisch erfahrbar sein. Die 33 archetypischen Gemälde wirken allerdings auch durch ihr Format von 155 x 155cm.

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